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03.11.2021
Lichtes Wohnen in Berlin-Westend
Umbau von augustinundfrank/winkler
Viele Projekte des Berliner Architekten Herbert Heinke sind nicht bekannt. Eines seiner Häuser wurde von wiewiorra hopp schwark umgebaut, seine Erweiterung einer Montagehalle in Berlin-Waidmannslust steht – als Teil eines Ensembles – sogar unter Denkmalschutz. Aufgrund einer substanziellen Transformation rückt nun zudem das Wohn- und Atelierhaus des 2017 verstorbenen Architekten im Westend ins Bewusstsein. Verantwortlich für das Projekt sind augustinundfrank/winkler mit Sitz in Berlin-Kreuzberg. Akzente der ursprünglichen Gestaltung blieben ebenso erhalten wie der moderne Grundcharakter des Hauses.
Heinke errichtete das Haus 1969. Neben Wohnhaus und Atelier beherbergte das horizontal gelagerte, zweigeschossige Volumen auch eine Einliegerwohnung, die erhalten wurde und noch immer von ihrer Erstbezieherin bewohnt wird. Das übrige Gebäude passten die Architekt*innen an die heutigen Bedürfnisse einer fünfköpfigen Familie an. Wo die ursprüngliche Architektur mit breiten Brüstungen einen etwas gedrungenen Eindruck machte, geht es nun deutlich lichter zu. Decken und Wände wurden teils entfernt und die Räume fast schon in einen Neubauzustand versetzt. Einzelne Elemente – beispielsweise stark patinierte Stützen und die freigelegte Kassettendecke – lassen die Vergangenheit des Hauses aber klar erkennen.
Das Projekt zeichnet sich durch eine feine Balance zwischen Addition und Reduktion aus. Die Silhouette wurde in diesem Sinne durch leichte Vordächer im Erd- und Obergeschoss gestrafft und die Fassade farblich vereinheitlicht. Die gedeckte Tonalität setzt sich im Innern mit pastelligen Böden, Einbauten und Fensterprofilen fort. Für Kontraste sorgen wiederum verzinkte und verchromte Elemente sowie eine Treppe aus dunklem Holz und schwarzem Stahl im doppelgeschossigen Hauptraum. Gewohnt wird auf Gartenniveau, während sich die Schlaf- und Kinderzimmer im ersten Stock befinden. Platz war außerdem noch – quasi im Geiste des ursprünglichen Entwurfs – für ein kleines Studio. (sb)
Fotos: Andrew Alberts
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