- Weitere Angebote:
- Filme BauNetz TV
- Produktsuche
- Videoreihe ARCHlab (Porträts)
10.12.2010
Hamburger Hof
Umbau von Tchoban in Berlin-Mitte
Sergej Tchoban von nps tchoban voss stellt einen Umbau in Berlin-Mitte vor, der kürzlich bezogen wurde: Unter der Adresse Große Hamburger Straße 17 wurde ein Gebäudeensemble um- und neugebaut, das unter der Bezeichnung „Hamburger Hof“ vermarktet wird.
Der „Hamburger Hof“ stellt sich heute als gewachsenes und ständig neu überlagertes Zusammenspiel von Wohn- und Gewerbebauten aus den letzten gut 200 Jahren dar. Das 1828 erstmals urkundlich erwähnte, denkmalgeschützte Vorderhaus wurde immer wieder um hofseitige Anbauten ergänzt, die sowohl kleine Handwerksbetriebe, als auch gründerzeitliche Unterhaltungsstätten wie z.B. eine Kegelbahn beheimateten. Bronzegießereien, Kaffeeröstereien, Brauereien, Schlosser- und Tischlerbetriebe sowie unterschiedlichste gastronomische Einrichtungen waren dort in den letzten zwei Jahrhunderten untergebracht, ergänzt durch Wohnungen und später auch kleine Büroeinheiten.
Ein Nutzungsmix aus Handwerk, Kunstgewerbe, Kulturbetrieb und Wohnungen schwebte auch dem Bauherrn vor, der das Grundstück mit seiner heterogenen Bebauung im Jahre 2006 erwarb. In enger Abstimmung mit den Denkmalschutzbehörden von Bezirk und Senat wurde ein Umbau- und Erweiterungskonzept entwickelt, bei dem lediglich zwei kleine, barackenartige Gebäudeteile aus den 60er Jahren entfernt wurden. Hinzugefügt wurden verglaste Dachgeschosse, die zum Teil die Kubatur der im Krieg zerstörten, geneigten Dächer wieder aufnehmen. Der einzige komplette Neubau des Ensembles ist eine fünfgeschossige Brandwandbebauung, die zum rückwärtigen Park hin im obersten Geschoss weit auskragt, und sich um die Ecke des Nachbarhauses über die backsteinerne alte Kaffeerösterei schiebt.
Ausblicke über diesen „Pocket Park“ und die ihn umgebenden Gründerzeithäuser ergeben sich vor allem aus den oberen Geschossen der verschiedenen Gebäude, während der historische Innenhof durch die Neubauten mit ihrer bewusst moderne Material- und Formsprache neu gefasst wird.
Auf Karte zeigen:
Google Maps
Zu den Baunetz Architekt*innen:
Kommentare:
Kommentare (2) lesen / Meldung kommentieren