Bis heute wird in China meist eher abgerissen und neu gebaut, auch wenn im kulturellen Bereich längst ein Sinneswandel eingesetzt hat. Umso bemerkenswerter ist das jüngste Projekt von Schmidt Hammer Lassen in Shanghai. Ein bestehendes Bürogebäude im Caohejing Hi-Tech Park südöstlich des Stadtzentrums wurde zu einer Art Coworking Space für junge Start-Up-Unternehmen umgebaut.
In gestalterischer Hinsicht war es das Ziel, den Wandel der Arbeitskultur, für den das Start-Up-Prinzip eben auch steht, spürbar werden zu lassen. Aus einer rigiden Betonstruktur sollte darum eine leichte und helle Architektur werden, ohne jedoch allzu kostspielige Veränderungen vornehmen zu müssen. Erreicht wird dies mit einer gewellten, fast weißen Fassade aus perforiertem Aluminium, die dem bestehenden Bau vorgeblendet wird.
Im Gegensatz zu dieser additiven Strategie wählen SHL im Inneren das Mittel der Subtraktion. Der einst sehr tiefe Grundriss wird durch ein Atrium geöffnet, das nicht nur die Erschließung aufnimmt, sondern auch einige kollektive Einrichtungen wie mehrere Besprechungsräume und ein Café. Zudem werden durch das Atrium auch neue Sichtbeziehungen ermöglicht, die dem Gebäude mehr Offenheit verleihen.
Für Schmidt Hammer Lassen ist es übrigens schon das zweite Umbauprojekt in Shanghai innerhalb von kurzer Zeit. Bei ihrem Cloud Pavilion arbeiten sie jedoch nicht im fremden Bestand, sondern überführen ihre eigene temporäre Architektur in einen dauerhaften Zustand. (sb)
Fotos: Peter Dixie
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