Beim Umbauen kommen oft Dinge zum Vorschein, von denen man nichts ahnte. Zum Beispiel findet man heraus, dass ein Gebäude tatsächlich aus mehreren kleineren Häusern besteht, die über die Jahrzehnte geradezu miteinander verwachsen sind. Dies stellten die Architekt*innen des Büros Paulo Merlini Architectos (Gondomar) fest, als sie in ihrer Heimatstadt mit der Umgestaltung eines alten Bauernhauses begannen.
Gondomar hat eher ländlichen Charakter und gehört zum Metropolraum von Porto. Umgeben von Ackerfeldern und Einfamilienhäusern steht hier nun die Casa Rio. Wie die Architekt*innen erklären, haben sie während des Rückbaus der Fassade entdeckt, dass das Haus aus drei einzelnen Volumen bestand. Die ursprüngliche Struktur des Bauernhofes haben sie bei der Planung des insgesamt 350 Quadratmeter umfassenden Hauses einbezogen und thematisiert.
Das zweigeschossige Haus umfängt ein Atrium. Im Erdgeschoss sind die gemeinschaftlichen Bereiche untergebracht. Im Obergeschoss befinden sich die Schlafräume, ein Büro und eine großzügige Terrasse. Die beiden Ebenen kontrastieren hinsichtlich ihrer Materialität deutlich. Während im Erdgeschoss die Granitwände einen Bezug zum Außenraum herstellen, erstrahlen die drei Gebäudeteile im Obergeschoss als weiße Volumina und zitieren damit die urspüngliche Bebauung des Grundstücks. Die weißen Innenräume mit ihren hölzernen Elementen im privaten Bereich des Hauses sollen das Gefühl eines typischen portugiesischen Landhauses vermitteln, betonen Paulo Merlini Architectos. (mg)
Fotos: Ivo Tavares Studio
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K. Vöhringer | 05.03.2021 15:56 UhrTraumhaft
Sieht echt klasse aus!
In Portugal braucht man auch kein Dachterrassengeländer ;-)
Wäre noch interessant, wie es zuvor ausah...