OMA sind für großdimensionale Planungen wie in Seoul, Manchester oder Tokio bekannt. Nun hat das Rotterdamer Büro ein Projekt in Singapur fertiggestellt, das eher kleinen Maßstabes ist: Ein ehemaliges Klubhaus wurde mittels subtiler Eingriffe in ein Restaurant samt Kochschule transformiert. Auftraggeberin war das in Asien aktive Gastro-, Hotel- und Lifestyle-Unternehmen Potato Head, verantwortlicher Partner bei OMA war David Gianotten.
Der Bau liegt im Künstler*innnenviertel Dempsey Hill, nahe des Botanischen Gartens, zwischen weiteren Restaurants und Cafés. In den 1950er Jahren diente das Gebiet als Muskatnussplantage, danach war es bis in die 1990er Jahre ein britischer Kasernenkomplex. Aus dieser Zeit stammt das modernistische Bestandsgebäude, das den Beamten als Klubhaus für Sport- und Freizeitaktivitäten diente.
Erschlossen wird das Restaurant über einen geschwungenen Gehweg aus Holzplatten. Er führt durch rund 4.000 Quadratmeter weite Grünflächen, auf denen gelegentlich Veranstaltungen stattfinden. Die geschwungene Holzkonstruktion mündet am Gebäude in eine Treppe, die auf einer Seite in Sitzstufen übergeht. Steigt man diese hinauf, steht man direkt im Speisebereich. Einer der Haupteingriffe der Architekt*innen war nämlich, das Erdgeschoss rasenseitig zu öffnen. Ein überdachter Barbereich mit grüner Stahlkonstruktion schließt an.
Charakteristisch im Inneren des Baus mit einer Bruttogrundfläche von 700 Quadratmetern sind die roh belassenen Betonstützen. Während die Decken im Erdgeschoss mit Akustikpaneelen verkleidet wurden, ist im Obergeschoss ihre ursprüngliche Optik sichtbar. Hier wurden zudem die Fensterbänder durch eine raumhohe Glasfassade ersetzt. Neben einem weiteren, ruhigeren Essbereich ist hier eine Kochschule angesiedelt, die sich durch dunkelrote und weiße, kleinformatige Fliesen sowie typische Edelstahloberflächen abhebt.
Auf der Rückseite des Gebäudes fügten OMA einen Zylinder aus einer filigranen orangenen Stahlstruktur hinzu. Neben der Erschließung sind hier Technikflächen, Küchenbereiche sowie eine Bar untergebracht. (gk)
Fotos: Kris Provoost
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