Eigentlich ist nur ganz wenig passiert, aber trotzdem hat sich ein kleines Landhaus auf der südkoreanischen Insel Namhae vollständig verwandelt. Joho Architecture aus Seoul hat aus einem roten Backsteinhaus – typisch für die ländliche Architektur Koreas – ein luftiges weißes Gebilde gemacht.
„An einem lieblichen Frühlingstag begann das Projekt“, so poetisch formulieren die Architekten ihre Schilderung. Poetisch-philosophisch geht es auch weiter, denn der Entwurf für den gebogenen Screen, der das Haus jetzt an der Vorderseite abschirmt, basiert auf Cheo-ma, der koreanischen Philosophie vom Zusammenspiel der Linien, natürlicher und menschengemachter.
Aus rautenförmigen Modulen haben die Konstrukteure ein konkav gekrümmtes Gitter aus Aluminium vor das bestehende Haus gestellt. Die Architekten betonen, dass wegen des geringen Budgets die möglichst praktische Konstruktion im Vordergrund stand. Die Teile wurden vor Ort zusammengesetzt und bilden als Ganzes eine Art Filter zwischen dem Haus und der Landschaft. Der Schirm dient als Sonnenschutz und zur Wahrung der Privatsphäre zugleich. Abgeschottet sind die Bewohner allerdings nicht; durch das filigrane Gitter sind Ausblicke in die malerische Landschaft leicht möglich.
Das Haus selbst wurde lediglich weiß gestrichen. An den ursprünglich roten Backstein erinnern die neu hinzugefügte holzgedeckte Terrasse, eine Treppe und eine Rampe, deren Sockel nämlich aus versetzt angeordneten Ziegeln besteht.
Fotos: Sun Namgoon, Jeongnoon Lee (Bestandsfoto)
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paul | 18.02.2013 14:22 Uhrhmm...
witzig, schön, mutig.