Das 17 Türken befindet sich in einem ehemaligen, umgebauten Gassenlokal. Benannt haben Caramel Architekten (Wien) die Umgestaltung ihres eigenen Büros nach der Lage am Wiener Alstergrund, der Türkenstraße 17. Die bestehenden zwei Etagen, eigentlich sogar drei, würde man den Keller miteinrechnen, wurden über Durchbrüche optisch wie akustisch miteinander verbunden. Arbeits- und Besprechungsbereiche wechseln sich mit offenen, flexibel nutzbaren Kommunikationsflächen auf insgesamt 468 Quadratmetern ab und erinnern an die Arbeitswelten der Start-up-Szene – zum Wohlfühlen und kreativen Denken gemacht.
Auf der Eingangsebene liegt mit Gemeinschaftsküche und Esstisch die Hauptkommunikationszone. Durch die frei gelegte Betonrohdecke wirkt sie fast einem Fabrikgebäude entsprungen. Vollständig offen gestaltet ist hier der Besprechungs- und Tischtennistisch mit transparenten PVC-Streifenvorhängen vom Gesamtraum abgetrennt. Daneben schließt eine Besprechungskoje mit versteckter Schlaf- und Ruhezone an. Oben bestimmt ein amorpher Tisch das Bild. Neben der klassischen Rechner-Position kann man hier auch in weißen Netzen am Fenster „abhängen", oder in der Besprechungskoje neben dem Plotter-, Drucker-, und Modellbaubereich ein neues Projekt diskutieren. Für den Sprung an die frische Luft oder zur Kaffeemaschine auf der unteren Ebene können die insgesamt zwanzig Mitarbeiter eine Rutsche nutzen.
Die Architekten, die Baunetz vor acht Jahren in der Reihe Crystal-Talk portraitierte, haben Low-Budget-Materialien verwendet: PVC-Vorhänge, weiße Netze zur Absturzsicherung an Treppen und Deckenöffnungen, Eigenbaumöbel aus durchgefärbtem MDF sowie Industrieregale für die Küche. (rc)
Fotos: Hertha Hurnaus
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