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30.07.2024

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Haus für eine Goldschmiedin 

Umbau von CWA in Brandenburg


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Eine halbe Stunde nördlich von Berlin unweit des Liepnitzsees gestaltete das Berliner Büro Christoph Wagner Architekt*innen in Zusammenarbeit mit Wenke Schladitz ein märkisches Bauernhaus behutsam um. Der Bauherrin und den Architekt*innen war es wichtig, den Charakter des Hauses mit seinen Spuren und Zeitebenen zu erhalten. Daher wurden nur wenige Eingriffe vorgenommen, um die alten Stall- und Werkstatträume in einen 130 Quadratmeter großen Wohn- und Arbeitsbereich umzufunktionieren.

Substanziell saniert wurde nur, wo es statisch notwendig war. Viele Bereiche des Hauses blieben unangetastet. Allerdings erhielt die ehemals fensterlose Giebelseite mit dem Einsatz eines großen Rundfesters ein neues Gesicht. Dieses raumbildende Fenster wurde in Zusammenarbeit mit einem befreundeten Kunstschlosser angefertigt und dient nun als Ort der Kontemplation.

Der größte konstruktive Eingriff des Vorhabens bestand in der Öffnung der Südfassade für den Einsatz großformatiger  Terrassenfenster. In diesem Zuge ließen die Planer*innen auch die Decke zum Obergeschoss öffnen. Ein skulptural anmutender Treppenturm verbindet nun die Ebenen. Stützen im Inneren ließen sich vermeiden, in dem das zweischalige Zwickelmauerwerk der Außenwand oberhalb des neuen Fensters durch einen außen vorgesetzten Balkonvorbau abgefangen wurde.

Im Sinne einer nachhaltigen Bauweise fanden zudem die Abbruchziegel bei verschiedenen nichttragenden Innenwänden eine neue Verwendung. Der Fußbodenaufbau aus Glasschotter und regionaler Hanflehmschüttung kommt ohne Abdichtungsbahnen aus.

Das Projekt sei noch nicht vollends abgeschlossen und wird weiterhin mit den Nutzer*innen fortentwickelt, heißt von Seiten der Planenden in Bezug auf die Gesamtanlage. (sin)

Fotos: Eric Tschernow


Zum Thema:

CWA und Wenke Schladitz haben zusammen bereits das Wohnprojekt Lovo und das Queere Beratungscenter am Checkpoint Charlie umgesetzt.


Kommentare
...geben nicht die Meinung der Redaktion wieder, sondern ausschließlich die ihrer jeweiligen Verfasserinnen und Verfasser.

7

CWA | 02.08.2024 10:53 Uhr

Statik

@ Sieben
Doch, der als "Betontisch" ausgebildete Balkon trägt - über Isokörbe - diesen Stahlträger, der auf den Fotos zu sehen ist. Dadurch konnte auf eine weitere Stütze samt Fundament innen verzichet werden.

Viele Grüße, Christoph Wagner Architekt*innen

6

Käthe | 31.07.2024 15:34 Uhr

Behutsam

Ich frage mich, was für die anderen Kommentatoren behutsam sein soll. Hier wurde mit wenigen Mitteln und Eingriffen viel erreicht und das äusserst respektvoll zum Bestand. Der Balkon und das neue Fenster transportieren das Haus gekonnt ins Diesseits.

Der "Baumarktstil" - ganz unverwerflich gemeint - zieht sich mittlerweile durch die gesamte jüngere, europäische Architektengeneration. Man schaue was die "Jungen" gerade in Basel im Lysbüchelareal gebaut haben. Da zumindest steckt die Liebe im Detail.

Ich persönlich finde nämlich die Detaillierung, insbesondere des Bullauges im Innenraum, leider nicht so glücklich. Die Anschlüsse und das Holz sehen mir dann doch etwas zu sehr nach "gebastelt" aus. Vor allem die Ausrundung in der Laibungsbank hätte deutlich geschmeidiger gestaltet werden können. Gemütlich will es mir bei dem Anblick zumindest nicht werden.

5

Lars K | 31.07.2024 12:49 Uhr

Mein Senf

Die Gendersternchen freuen mich. Ich begrüße es, wenn sich Sprache weiterentwickelt, genau wie unsere Gesellschaft.
Das Modewort behutsam allerdings ist hier in der Tat zu streichen. Zum Glück ist dieser Umbau eben nicht "behutsam", sondern entschlossen, konfliktreich, vielschichtig und genau deswegen eben gut. Und ja, die Belgien-Connection sehe ich auch. Allerdings ist Belgien immer noch drastisch ruppiger als die Uckermark.... auch wenn die zuletzt etwas aufgholt hat.

4

Sieben | 31.07.2024 10:05 Uhr

Statik

Insgesamt ein gelungener Umbau - aber den Balkon aus überdimensionierten "wüsten" Betonbauteilen finde ich unpassend. Trotz Hinweis im Text trägt der nämlich nicht die Fassade im Obergeschoss. Das macht der große Stahlträger über den neuen Terrassenfenstern (Bilder 8 + 9).

3

Hans-Jacob Heidenreich | 30.07.2024 22:20 Uhr

Behutsam?

Abgesehen von den Gendersternchen, die jeden Text entstellen, befremdet doch der Begriff "behutsam". Die Verwendung dieser unsäglichen Modefloskel beschreibt nicht annähernd die Eingriffe in das Erscheinungsbild des Hauses. Wenn man einem Haus unter Zuhilfenahme bisher nicht vorkommender Materialien ein völlig neues Erscheinungsbild verleiht, ist das legitim, sicher auch trendy, aber ganz sicher nicht "behutsam".

2

Kritiker | 30.07.2024 16:39 Uhr

Scheen

Ich find das Haus gut, aber den Begriff "Behutsam" kann man sich hier sparen. Weiß auch nicht warum der im Investoren-sprech hier überhaupt als Faksmilie erscheint. Aber wie gesagt ist ja egal ein schöne Projekt. Kann man das nicht auch mal ohne Blibablub-Sprech so hinstellen?

1

Arcseyler | 30.07.2024 16:39 Uhr

....

Um Berlin entwickelt sich ein Stil, der sogar Belgien spießig aussehen lässt. Ganz locker mit den Zeitschichten und der Vergangenheit, ohne Ehrfurcht. Eine lässige Entropie wie im Schrebergarten

 
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