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30.04.2019

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Holdout einverleibt

Umbau von BuckleyGrayYeoman in London


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Man nennt sie Holdouts – und ihre Geschichten sind durchaus international bekannt: Kleine Altbauten, dessen Besitzer*innen sich weigern, das Gebäude zu veräußern, um Platz für einen Neubau, oftmals vergleichsweise größere Gewerbebauten, zu machen. Zu den bekanntesten Holdout-Beispielen aus Europa zählt der Wickhams Department Store im Londoner East End. Das 1927 fertiggestellte Kaufhaus im Beaux-Arts-Stil schloss damals das ältere, kleine Schmuckgeschäft von drei Seiten ein. Die beiden Gebäude wurden schließlich verkauft, ohne den jahrelang andauernden Zwist der beiden Besitzerfamilien jemals zu lösen.

Die neue Inhaberin, die Immobiliengesellschaft Schroders REIM, gab 2013 den Umbau des gesamten Blocks beim Londoner Architekturbüro BuckleyGrayYeoman in Auftrag. Ein neues, modernes Bürohaus mit großen, hellen Arbeitsräumen sollte hier entstehen. Als jedoch bekannt wurde, dass das Sanierungsprojekt den Abriss des kleinen Schmuckladens vorsah, entfachte der alte Konflikt erneut. Es folgten Protestkampagnen und eine Petition, die die Immobiliengesellschaft dazu bewegten, die Fassade des historischen Holdouts zu erhalten. Nun steht die berühmte, zweistöckige Fassade wie ein „fehlender Zahn“ noch aufrecht und markiert zwar einerseits die einzigartige Geschichte des Grundstücks, andererseits jedoch einfach nur den Eingang des umgebauten Bürohauses.

Im ehemaligen Luxuskaufhaus befinden sich auf insgesamt drei Obergeschossen außer Büroflächen ein Foyer, ein Café, ein Auditorium sowie Besprechungsräume und ein Fitnessstudio. Auf der dritten Etage erstreckt sich ein einheitlicher, großzügiger Büroraum. Neue Außenterrassen sorgen für eine entspannte Arbeitsatmosphäre. Auch die originale, historische Fassade und der Turm des Kaufhauses wurden erhalten und saniert. So scheint sich der Konflikt der beiden Nachbargebäude endlich aufzulösen: Als eine harmonische Einheit repräsentieren sie nun modernes Arbeiten – und damit das angestrebte Bild der Immobiliengesellschaft. (mg)

Fotos: Lewis Khan


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Kommentare
...geben nicht die Meinung der Redaktion wieder, sondern ausschließlich die ihrer jeweiligen Verfasserinnen und Verfasser.

4

STPH | 02.05.2019 08:47 Uhr

Entgrenzung von innen


- Entgrenzung des Inneren

3

STPH | 02.05.2019 08:28 Uhr

Alles Innen


Toll wie sich hier alles von innen heraus entwickelt mit viel Licht und Mauerstruktur. Selbst Historien wie die Fassade treffen diesen Ton.
Außen ist out.

2

denkste | 30.04.2019 16:24 Uhr

Holdout einverleibt

@Rudi: potemkinsche Dörfer sehen anders aus. diese hatten nur Fassaden und dahinter nichts. Hier ist der Eingang bescheiden, doch dahinter erwarten den Besucher schöne Räume

1

Rudi | 30.04.2019 15:40 Uhr

Eingang

Potemkinsches Dorf in London

 
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Die Fassade des historischen Holdouts markiert nun den Eingang eines Bürohauses.

Die Fassade des historischen Holdouts markiert nun den Eingang eines Bürohauses.

Deutlich erkennbare Interventionen sollen für einen erfolgreichen Neuanfang des Komplexes sorgen.

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Tortz der Transformation ist die bekannte Geschichte auf dem Grundstück noch erkennbar.

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