Nach Kitas in Halle und Leipzig konnten Aline Hielscher Architektur (Leipzig) auch im nahegelegenen Merseburg einen Kindergarten realisieren. Erneut handelt es sich um den Umbau eines Bestands aus DDR-Zeiten. Das Projekt befindet sich in einer ehemaligen Telefonzentrale auf dem Gelände der Hochschule Merseburg, das von Gebäuden aus den 1950er und 60er Jahren bestimmt wird. In der Kindertagesstätte CampusKids wird nun der Nachwuchs von Studierenden und Hochschulangehörigen betreut. Bauherrin war das Studentenwerk Halle, die Baukosten werden von den Architekt*innen mit 1,7 Millionen Euro brutto in den Kostengruppen 300 und 400 angegeben.
Die Kita mit einer Kapazität von 42 Plätzen befindet sich in einem langgezogenen, zweigeschossigen Baukörper mit Nord-Süd-Ausrichtung, der an ein Studierendenwohnheim anschließt. Während das Erdgeschoss von beiden Seiten belichtet wird, erhält das halb eingegrabenen Sockelgeschoss nur von Süden Tageslicht. Hier liegt der stattliche Hauptraum der ehemaligen Telefonanlage, der nun zum Bewegungsraum für die Kinder umfunktioniert wurde. Dank seiner großzügigen Raumhöhe ist ein Spielen auf mehreren Ebenen möglich. Des Weiteren nimmt das Sockelgeschoss, das auch über einen Gartenzugang verfügt, den nordseitig ausgerichteten Schlafraum und Personalräume auf. Eine neue Treppe zum Erdgeschoss bringt zusätzlichen Lichteinfall.
Im Erdgeschoss sind die Gruppenräume mit angrenzenden Garderoben und Sanitärbereichen angeordnet. Sie wurden in das bestehende Drei-Meter-Raster des Gebäudes eingepasst, das sich laut Architekt*innen diesbezüglich als erstaunlich flexibel erwies. Außerdem gibt es ein „Kinderrestaurant“ mit Küche, in der selbst gekocht wird. Es steht auch als Ort für Elternabende oder andere Veranstaltungen zur Verfügung. Ein Farbkonzept mit den Grundfarben Englischrot und Türkis bestimmt im Zusammenspiel mit hellem Fichtenholz, das an Möbeleinbauten und Treppe zur Anwendung kam, die Innenräume. Das matte, warme Rot prägt auch die äußere Erscheinung der Kita und hebt die großformatige Holz-Alu-Konstruktion der Fenster hervor. (da)
Fotos: Célia Uhalde
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peter | 30.01.2024 21:02 Uhrklasse
ein sehr schönes, unaufgeregtes, gut gemachtes haus. nur bei der elektroinstallation bin ich nicht sicher, ob eine so "laute" aufputzverkabelung nötig gewesen wäre.