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11.02.2011
Das Wormser
Umbau und Neubau von gmp fertig
Zwischen Hessen und Pfalz gebraucht man gern das sächliche Geschlecht: So trägt auch das Kultur- und Tagungszentrum „Das Wormser“ in der Nibelungenstadt Worms (Rheinland-Pfalz) den neutralen Artikel. Das Gebäude, eine Mischung aus einem revitalisierten Theater und einem neuen Kongresszentrum, stammt von dem Büro von Gerkan, Marg und Partner (gmp). Verantwortlich zeichnen Volkwin Marg und Hubert Nienhoff.
Der schlichte, zurückhaltende Theaterbau aus den sechziger Jahren wurde einst auf den zerbombten Relikten des ursprünglichen Gebäudes von 1889 errichtet. Jetzt wurde das Spiel- und Festhaus umfassend saniert: Die behutsamen Eingriffe in das Baudenkmal hatten das Ziel, technische Verbesserungen durchzuführen, ohne die architektonische Identität aus seiner Entstehungszeit zu beeinträchtigen.
Mit dem hinzugefügten Neubau interpretierten die Architekten die Nachkriegsmoderne der sechziger Jahre auf ihre Weise und führten die prägenden Stilelemente des älteren Baus mit dem neuen Gebäude fort. Dazu gehören die balkonartig auskragenden Außengalerien des Theaters im ersten Obergeschoss, die großzügige Glasfassade der Foyers im Parterre und die kubische Komposition mit dem eingestellten Zylinder des Theatersaals.
Dieses den Altbau prägende Thema des sich kreisrund im Kubus abzeichnenden Saales wurde in dem Neubau aufgegriffen. Entsprechend zeichnen sich in beiden Bauten die Haupträume nach innen wie nach außen ab: Im Spiel- und Festhaus ist die eingestellte Rotunde des Zuschauerraums als geschlossener Raum erkennbar, um den sich das zum Außenraum offene Foyer legt. Im Kultur- und Tagungszentrum steht der im quadratischen Grundriss angeordnete Saal innerhalb des kreisförmigen Foyers. Innen ist der kubische Saal von geschwungenen Wänden eingebunden, nach außen zeichnet er sich auf dem Dach als Quadrat mit gläsernem Obergaden ab. Die geschwungene Form des Neubaus schwingt zum Altbau hinüber und wird mit diesem auch durch die weit auskragenden Galeriekanten zum Ensemble.
Der neue Saal für bis zu 800 Personen ist teilbar und vielfältig nutzbar. Er wird durch ein Foyer, Gastronomie, Ausstellungsflächen und flexible Tagungsräume ergänzt.
Volkwin Marg stellt heute Abend „Das Wormser“ mit dem Vortrag „Das Verlangen nach architektonischer Identität“ vor.
Termin: Freitag, 11. Februrar, 19 Uhr
Ort: Liebfrauen- und Burgundersaal des Kulturzentrums Worms, Rathenaustraße 11, 67547 Worms
Fotos: Marcus Bredt
Zum Thema:
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Zu den Baunetz Architekt*innen:
gmp · Architekten von Gerkan, Marg und Partner
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