Westlich des Amsterdam-Rhein-Kanals in Utrecht liegt der Stadtbezirk Leidsche Rijn, der in den 1990er Jahren im Rahmen des staatlichen Wohnungsbauprogramms VINEX entstand. Zu ihm gehört auch das Viertel Het Zand, wo das Amsterdamer Büro VenhoevenCS architecture + urbanism vor zwei Jahrzehnten einen voluminösen Komplex für zwei Schulen und Kitas realisierte. Der Entwurf, in seiner Form und der metallischen Optik an ein Raumschiff erinnerernd, nimmt deutliche Anleihen an einer futuristischen Ästhetik, wie sie in Filmen, Computerspielen und anderen Medien der 1990er Jahre auftaucht. Nun plante das Büro erneut im Auftrag der Stadt Utrecht eine innere Umstrukturierung des Forum ’t Zand, um den Schulbau an heutige Standards und Bedarfe anzupassen.
Das 8.500 Quadratmeter umfassende Projekt bringt neben einer öffentlichen Grundschule und einer Montessori-Schule mit Kinderhort auch zwei Kitas, ein Gemeindezentrum, ein Theater und eine Sporthalle unter. Im Wesentlichen wurden die Funktionen umstrukturiert und die Inneneinrichtung neugestaltet. Zudem wurden die Dächer mit Photovoltaik ausgestattet und Dachterrassen geschaffen. Neben einem von den Kindern betreuten Gemüsegarten gibt es hier nun einen Hühnerstall und Fledermausnistkästen an der Fassade.
Im mittleren Teil des dreigeschossigen, langgestreckten Baus befinden sich die gemeinschaftlichen Nutzungen. An den beiden Enden sind die Schulen angeordnet. Diese drei Bereiche erhielten jeweils eigene Eingänge und Lobbys, sodass sie separat erschlossen sind und unabhängig voneinander funktionieren.
Die Schulen wurden im Sinne zeitgenössischer Lernlandschaften mit einer Abfolge offener, halboffener und geschlossener Räume ausgestattet. Neue Verbindungsräume, sogenannte „Lernplätze“, erweitern nun die Klassenzimmer. Sie sollen unter anderem Platz für Aktivitäten außerhalb des Unterrichts bieten und können mithilfe flexibler Wände vergrößert werden. Auch die breiten Gänge sowie diverse Nischen und Ecken sind für eine freie Nutzung durch die Kinder gedacht. Darüber seien Raumklima, Luftqualität und Akustik verbessert worden, so die Architekt*innen.
Bei der Inneneinrichtung überwiegen natürliche Materialien, allen voran Bambus. Die Nischen sind mit schallabsorbierenden Verkleidungen in kontrastierenden Farben verkleidet, vertikale Verbindungen durch helle Fliesen akzentuiert. Den Außenbereich um das Gebäude herum gestalteten die Künstler*innen Guido de Boer, Marjolijn Mandersloot und Hans van Wezel mit verschiedenen Objekten, teils gemeinsam mit den Kindern. So wurden beispielsweise riesige Wörter aus Fantasiebuchstaben in das Pflaster vor den fünf Eingängen eingelassen. In Anlehnung an die Assoziation eines Raumschiffs sollen sie die Eintretenden begrüßen und auch aus der Luft sichtbar sein – falls es doch einmal außerirdischen Besuch geben sollte. (da)
Fotos: Luuk Kramer
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peter | 29.08.2024 01:00 Uhrschräg
außen todesstern nach crashtest, innen nationalbibliothek mit bügelfehler. der verknautschte todesstern ist einem irgendwie näher, v.a. wenn man an ein schulhaus denkt. der seltene fall, wo man sich im innenraum unedlere materialien gewünscht hätte.