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11.11.2024

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Wohnen in der Scheune

Umbau in Tübingen von KO/OK Architektur


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Der Ortskern von Tübingen-Derendingen wandelt sich: Altbauten werden saniert, Potenzialflächen nachverdichtet. Direkt an der Straße, in der Nähe von Kirche, Schulgebäude und weiteren historischen Bauten, steht eine denkmalgeschützte Doppelscheune aus dem Jahr 1806. Im Auftragt einer privaten Baugemeinschaft wurde sie nach Plänen von KO/OK Architektur (Leipzig/Stuttgart) in ein Mehrfamilienhaus mit vier Wohneinheiten umgebaut.

Das neue Innenleben des Baudenkmals lässt sich von der Straße nur erahnen. Die Gebäudehülle wurde wenig verändert, große Fenster, zum Sichtschutz mit vertikalen Holzlamellen versehen, ersetzen die beiden Scheunentore. Zu beiden Seiten wurden sparsam kleine Fenster und Türen eingefügt. Der Zugang zu den Wohnungen erfolgt über die ursprünglichen Stalltüren. In die ehemaligen Tennen wurden Emporen eingestellt, so dass die Raumhöhe erlebbar bleibt. Eine Holztreppe in den jeweiligen Wohneinheiten dient zum Teil als multifunktionales Möbelstück.

Der Fokus lag auf einer einfachen und materialgerechten Ausführung und Detaillierung der maximalen Wiederverwendung von Altem und der möglichen Zirkulierbarkeit der eingesetzten Materialien. So kamen Hölzer einer Wagnerei als Reparaturmaterial zum Einsatz, während das historische Tragwerk ertüchtigt und ergänzt wurde. Wo nötig, wurden die Gefache mit Lehmsteinen aufgefüllt und außen mit einem diffusionsoffenen Hanf-Kalkputz versehen. (iok)

Fotos: Sebastian Schels


Zum Thema:

Kürzlich haben wir KO/OKs Umnutzung einer Maschinenhalle in Leipzig-Connewitz vorgestellt. Achtzehn Scheunen-Umbauten gibt es in unserem Themenpaket „Mehr als nur Stroh“ zu entdecken.


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Kommentare
...geben nicht die Meinung der Redaktion wieder, sondern ausschließlich die ihrer jeweiligen Verfasserinnen und Verfasser.

3

LGS | 12.11.2024 07:37 Uhr

toll wiederbelebt

Ein sehr gelungener Umbau! Bauen im Bestand, gerade bei einem denkmalgeschützten Gebäude ist eine große Herausforderung. Die Verbindung von Alt und Neu wirkt stimmig und zeugt von einer durchdachten Planung. Gerne mehr solcher Projekte - weiter so!

2

peter | 11.11.2024 21:27 Uhr

klasse!

sehr schönes projekt, so einen umgang mit dem bestand sollte es öfter geben!
bauphysikalisch würde mich hier so manches interessieren, sehr spannend!

gestalterisch schade, dass hierzulande praktisch keine ziegelei eine biberschwanzmischung mit einer überzeugenden farblich changierenden, lebhafteren, "vorpatinierten" oberfläche anbietet, die den charme eines alten daches vorwegnimmt. diese technisch perfekt und compurtergesteuert im gasofen gebrannten ziegel mit ihrer immer gleich abgestimmten tonmischung sehen aus wie aus der retorte (was sie ja auch sind) und wollen nicht recht nicht zu solch schönen häusern passen. in frankreich gibt es überzeugendere produkte.

1

N. Zieger | 11.11.2024 16:56 Uhr

Gut gemacht

Sehr inspirierend- Altes erhalten und Neues gestalten.
Gefällt mir gut!

 
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