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13.07.2022
Besser Arbeiten im Glashaus
Umbau in Santiago de Chile von Studio Caceres Lazo
Erst Wohnen, dann Feiern, nun Arbeiten – so einfach kann man die Nutzungsgeschichte des Palacio Droguett in Santiago de Chile zusammenfassen. 1931 als luxuriöse Villa mit zwölf Schlafzimmern im gehobenen Stadtviertel Providencia errichtet, wurde das Haus in den 1980er-Jahren zu einem Veranstaltungsort umgebaut. In diesem Zusammenhang wurde unter anderem ein Glashaus auf die 300 Quadratmeter große Terrasse gesetzt, das mit seinem charakteristischen Tonnendach an die entsprechenden Bauten aus dem 19. Jahrhundert erinnert.
Seit 2011 dient das Haus als Co-Working-Space für die aufstrebende chilenische Start-up-Szene. 2020 erfolgte der letzte Umbau zum Hauptsitz des Fintech-Start-ups Fintual. Verantwortlich zeichnet das Studio Caceres Lazo. Durch ein kleines Konkurrenzverfahren im August 2020 entschied sich Fintual für das junge Büro, das ganz in der Nähe des Palacio Droguett seine Arbeitsräume hat und innerhalb weniger Monate den Umbau bei mehr oder weniger laufendem Betrieb realisierte.
Der Fokus des Projekts lag auf der Umnutzung des Glashauses. Direkt unterhalb des Tonnendachs befinden sich nun 24 konventionell angeordnete Arbeitsplätze mit simplen weißen Tischen. In den Randbereichen, die diese zentrale Zone rahmen, gibt es nun helle Holzmöbel und -einbauten mit blauen Kissen, die auf die viel beschworenen neuen Arbeitsformen junger Firmen zielen. Cacaeres Lazo entwarfen eine fahrbare Tribüne mit Sitzstufen, zwei schallgeschützte Arbeitszellen, ein langes Sofa, einen Bar-ähnlichen Arbeitsbereich mit hohen Stühlen, und die Matratzenlandschaft der „Lounge“, die zu maximal entspanntem Arbeiten einladen soll.
Den weißen Terrazzoboden bezeichnen die Architekt*innen als Glückfall. Er gehört zum historischen Bestand und war für Jahrzehnte unter einem robusten Kunststoffboden in Holzoptik verborgen. Nun kontrastiert er mit der einheitlich in Anthrazit gestrichenen Konstruktion und den Decken. Im eigentlichen Palacio war weitaus weniger zu machen, betonen die Architekt*innen. Dort ging es vor allem um eine neue Möblierung. (gh)
Fotos: Bruno Giliberto
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