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30.03.2020
Jura im Kasernenblock
Umbau in Paris von Chartier Dalix architectes
Am nördlichen Rand des 13. Pariser Arrondissements nahm die 1875 errichtete Kaserne Lourcine ursprünglich den gesamten Block zwischen Boulevard de Port-Royal und den Rues de la Glacière, Broca und Saint-Hippolyte ein. Ende des letzten Jahrhunderts wurden die nördlichen und südlichen Militärgebäude durch Neubauten für das Internat Lycée Jean Zay und das französische Verteidigungsministerium ersetzt. Die beiden Truppenunterkünfte und der große Exerzierplatz blieben trotz Aufgabe des Standortes weiterhin bestehen und durchliefen erst kürzlich eine Umwandlung: Unter der Leitung von Chartier Dalix architectes fand ein Teil der Rechtsfakultät der Université Paris hier neue Räume.
Trotz seines teilweise maroden Zustands gingen die Pariser Architekten äußerst behutsam mit dem Bestand um. An der Fassade wurden lediglich die Türöffnungen auf das heute gängige Maß verbreitert. Das Tragwerk und die interne Struktur der Kasernenbauten boten sich ansonsten gut für die Umnutzung zu Forschungs- und Seminarräumen an. Die Kappendecken ließen sich größtenteils erhalten, nur zu Akustik- und Dämmzwecken beflockt. Auch die Materialisierung wurde aus dem Bestand heraus entwickelt. Hochwertige Dielen, Einbauten aus massiver Eiche und Stahloberflächen kontrastieren mit der sichtbar belassenen Haustechnik. Eine ebenfalls stählerne Wendeltreppe ersetzt das fehlende Treppenhaus und erschließt die neue Bibliothek.
Herzstück der 22 Millionen Euro schweren Umwandlung bleibt der ehemalige Exerzierplatz, heute Lern- und Begegnungsort. Als mittels Cortenstahlstreppen strukturierter Garten bündelt er die Bewegungen durch das Blockinnere auf sanfte Weise. An der tiefsten Stelle der Topografie erfolgt die Erschließung des unterirdischen Entrees und Verbindungsgangs zum großen Hörsaal, der im ursprünglich als Parkgeschoss konzipierten Keller des Ministeriumsgebäudes an der Rue Broca realisiert werden konnte. (kms)
Fotos: Camille Gharbi, Sergio Grazia, Takuji Shimmura
Trotz seines teilweise maroden Zustands gingen die Pariser Architekten äußerst behutsam mit dem Bestand um. An der Fassade wurden lediglich die Türöffnungen auf das heute gängige Maß verbreitert. Das Tragwerk und die interne Struktur der Kasernenbauten boten sich ansonsten gut für die Umnutzung zu Forschungs- und Seminarräumen an. Die Kappendecken ließen sich größtenteils erhalten, nur zu Akustik- und Dämmzwecken beflockt. Auch die Materialisierung wurde aus dem Bestand heraus entwickelt. Hochwertige Dielen, Einbauten aus massiver Eiche und Stahloberflächen kontrastieren mit der sichtbar belassenen Haustechnik. Eine ebenfalls stählerne Wendeltreppe ersetzt das fehlende Treppenhaus und erschließt die neue Bibliothek.
Herzstück der 22 Millionen Euro schweren Umwandlung bleibt der ehemalige Exerzierplatz, heute Lern- und Begegnungsort. Als mittels Cortenstahlstreppen strukturierter Garten bündelt er die Bewegungen durch das Blockinnere auf sanfte Weise. An der tiefsten Stelle der Topografie erfolgt die Erschließung des unterirdischen Entrees und Verbindungsgangs zum großen Hörsaal, der im ursprünglich als Parkgeschoss konzipierten Keller des Ministeriumsgebäudes an der Rue Broca realisiert werden konnte. (kms)
Fotos: Camille Gharbi, Sergio Grazia, Takuji Shimmura
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