Wollten Sie schon immer mal ins Stadtmuseum in Dordrecht, konnten das aber in den letzten drei Jahren wegen den Umbauarbeiten nicht? Das geht jetzt wieder. Im Dezember konnte der sanierte und umgebaute Altbau mit seinem neuen Erweiterungsflügel eröffnet werden. Als Architekten zeichnen Dirk-Jan Postel von Kraijvanger Urbis verantwortlich (siehe auch BauNetz-Meldung vom 12. April 2006 zum Auswahlverfahren).
Das Stadtmuseum sitzt in einem wunderschön knorrigen Altbau aus dem Jahr 1842, der wie selbstverständlich Teil der hier gezeigten Dauerausstellung mit Gemälden der Holländischen Meister ist. Das Auffälligste nach dem Umbau ist, das erst einmal nichts auffällt: Die Straßenfassade sieht sauberer aus, aber ansonsten unverändert, im Hof dominiert noch immer die neobarocke Fassade, die U-förmig die dicken Platanen des Hofgartens einrahmt. Dennoch hat der Umbau wesentliche Bereiche des Gebäudes verändert. So wird der Museumsbau nun auch über eben diesen Hof betreten. Um hier Platz zu gewinnen und den Eingang in dem Hof zu betonen haben die Architekten ein längliches, vollständig gläsernes Foyer vor den Altbau gestellt – ein bißchen wie Schneewitchens Sarg, nur größer.
Die Architekten haben den Umbau gänzlich aus dem Museumskonzept für die Aufteilung der inneren Räume entwickelt. Die Veränderungen fallen spätestens auf, wenn man durch die Ausstellung läuft, denn statt der mühsamen, verwinkelten Folge einzelner Räume gibt es jetzt helle Säle und einen gut funktionierenden Rundlauf. Die Architekten haben vor allem Wände geöffnet, Durchbrüche ergänzt und gläserne Brücke und leichte Treppen eingefügt. Alles wirkt hell und aufgeräumt. Das liegt daran, dass die Klimamaschinen, das Auditorium, Nebenräume und Flächen für Sonderausstellungen vollständig in einem an der Rückseite angefügten, dreigeschossigen Neubau untergekommen sind.
Noch genauer erklärt uns Jan-Dirk Postel das Konzept im angehängten Video – allerdings auf niederländisch.