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25.03.2025
Greenpeace am Kanal
Umbau in Brüssel von archipelago
Kürzlich konnten die Mitarbeitenden von Greenpeace in Brüssel neue Räume beziehen. Für ihr neues Hauptquartier wählte die Organisation einen Standort, der in den letzten Jahren einen bemerkenswerten Wandel durchlaufen hat: die Areale entlang des innerstädtischen Kanals, die sich vom industriell geprägten, vernachlässigten Umfeld zu einer beliebten Gegend entwickelt haben. Inmitten des dichten Stadtgefüges passte das ortsansässige Büro archipelago eine ehemalige Orgelmanufaktur an den Bedarf von Greenpeace an.
Im Kontrast zu den oft spektakulären Aktionen von Greenpeace kommt das neue Hauptquartier in Brüssel recht unaufgeregt daher. Umgebaut wurden zwei denkmalgeschützte Stadthäuser sowie die ehemalige Werkstatt der Orgelmanufaktur, die sich im Hinterhof befindet. Auch beim Neubau, den die Architekt*innen hier einfügten, handelt es sich um eine schlichte, holzverkleidete Struktur.
Etwas spannender liest sich der Planungsprozess: Um ein passendes Konzept zu entwickeln, kampierte das Architekt*innenteam sowohl in den ehemaligen Büros von Greenpeace, die sich in unmittelbarer Nähe der europäischen Institutionen befanden, als auch auf dem bekannten Schiff Rainbow Warrior, um hierbei den Arbeitsalltag der Mitarbeiter*innen zu beobachten.
Besonderen Wert legten die Architekt*innen auf eine optimierte Tageslichtnutzung und eine energieeffiziente Lüftung. Hinzu kommen nachhaltige Materialien wie Holz, recycelte Ziegel und Naturstein. Die alte Orgelmanufaktur mit Lager wurde zu einer Werkstatt für Aktivist*innen. In einem der am Kanal gelegenen Stadthäuser wurden die Gästezimmer untergebracht, im zweiten Haus kleinere Veranstaltungsräume. Dazwischen sind verschiedene Freiflächen wie Hof und Dachterrasse entstanden. Irgendwo soll sich sogar eine Kletterwand befinden.
Die neuen Räume sollen nicht nur von der Greenpeace European Unit – eine Einheit, die insbesondere die EU-Institutionen überwacht – genutzt werden, sondern auch von lokalen Organisationen.
Mit archipelago beauftragte Greenpeace ein Büro, das schon einige interessante Umbauten begleitete – etwa die Transformation eines brutalistischen Postgebäudes in ein Lernzentrum in Neu-Löwen oder die eines 1970er-Jahre-Bürobaus in ein Rathaus in Uccle. Für den Umbau des Botanischen Gartens bei Brüssel war das Büro außerdem an der Ausführung und als Nachhaltigkeitsexperte beteiligt. (dsm)
Fotos: Stijn Bollaert
Zum Thema:
Um die Transformation Brüssels geht es auch in BauNetz WOCHE #639, die sich dem Buch „Brussels Housing. Atlas of Residential Building Types“ widmet.
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