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https://www.baunetz.de/meldungen/Meldungen-Umbau_eines_Wohn-_und_Geschaeftshauses_in_Waedenswil_von_Hosoya_Schaefer_Architects_8640713.html

16.07.2024

Landi-Stuhl als Fensterladen

Umbau eines Wohn- und Geschäftshauses in Wädenswil von Hosoya Schaefer Architects


In Wädenswil im Kanton Zürich hat das Büro Hosoya Schaefer Architects (Zürich/Kyoto) den Umbau eines fast 200 Jahre alten Wohn- und Geschäftshauses fertiggestellt. Das Projekt mit dem Namen Haus Myrte bildet den Auftakt einer Quartiersentwicklung, die in den kommenden Jahren auf dem anschließenden, ehemaligen Industrieareal der Metallwarenfabrik Blattmann (MEWA) rund 160 Wohnungen sowie Flächen für Gewerbe und Kultur schaffen soll. Den Direktauftrag erhielt das Büro von der Blattmann Metallwarenfabrik AG.

Der Bestandsbau liegt als Teil des MEWA-Areals umgeben von Wohnblöcken, Mehrfamilienhäusern und Gewerbebetrieben an einer Hauptstraße im Nordwesten der Gemeinde. 1845 durch Heinrich Baumann errichtet, wurde das Haus in den 1980er Jahren in das kommunale Verzeichnis für Objekte mit denkmalpflegerischen Wert aufgenommen, verlor jedoch 2011 aufgrund baulicher Veränderungen den Schutzcharakter. Rund zehn Jahre später entschloss sich der Bauherr dennoch, das Haus Myrte zu erhalten und für das geplante Quartier identitätsstiftend instand zu setzen.

Die Bruttogeschossfläche von 540 Quadratmetern verteilt sich über drei Geschosse. Aus den Geschäftsräumen im Erdgeschoss, die bis zu den Bauarbeiten eine Herrenschneiderei nutzte, wurden Ausstellungsflächen. Sie thematisieren heute die Geschichte des Areals und stellen die geplanten Entwicklungsmaßnahmen vor. Über einen Luftraum ist das Erdgeschoss mit dem aufsitzenden Stockwerk verbunden, in dem Büroräume untergebracht sind. Im obersten Geschoss entstand eine Wohneinheit.

Die Tragstruktur erhielten die Planer*innen und ergänzten sie mit Stahlbetonbauteilen. Alte und neue Elemente der Konstruktion bleiben teils in den Räumen sichtbar und prägen diese. Das Dach sowie die Fassaden und Böden erhielten eine neue Dämmung, während die Fußbodenheizung teilweise alte Heizkörper ersetzt.

Nach außen zeigt sich der Bau mit einer Stuckfassade in Grün, die an historische Fabrikinnenräume erinnern soll. Die Fensterläden aus Aluminium sind eine Hommage an den von Hans Coray im Jahr 1938 entworfenen Landi-Stuhl, den die Blattmann Metallwarenfabrik einst produzierte.

Hosoya Schaefer Architects setzten sich 2018 in einem nichtoffenen Wettbewerb für die Neuentwicklung des Areals durch. Neben Haus Myrte ist auch der Erhalt einer Produktionshalle für Kulturveranstaltungen, Gewerbe und Gastronomie vorgesehen. Die geplante Wohnbebauung soll bis 2029 den übrigen Bestand ersetzen. (sbm)

Fotos: Rasmus Norlander, Jos Schmid


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