Schweizer*innen lieben bekanntlich Sichtbeton. Dass diese Vorliebe nicht nur in puncto Neubau gilt, zeigen Ralph Germann Architectes (Sion) mit dem Umbau einer Hütte in der Nähe von Montreux am Genfer See. Lange Zeit wurde hier und in der benachbarten Scheune gemolken und gekäst. Nun hat die 1830 in der Nähe des Genfer Sees erbaute Hütte aus Naturstein und Fichtenholz einen komplett modernisierten Innenraum erhalten und kann zum Wohnen genutzt werden.
Um die private Sammlung von Kunst und antiken Möbeln des Eigentümers zur Geltung zu bringen, schufen die Architekt*innen einen zeitgemäßen und visuell beruhigten Innenraum. Die ehemals angebaute Scheune wurde im Zuge des Umbaus abgetragen. Einzelne ihrer Holz- und Steinfragmente fungieren nun als Stürze für vergrößerte oder gänzlich neue Fensteröffnungen. Aus dem Fichtenholz wurde zudem die Küche gefertigt.
Im Erdgeschoss bieten ein weites Fenster und der Austritt zur Terrasse Fernsicht auf die gegenüberliegende Alpenkette. Sie kontrastieren mit den sonstigen, kleinformatigen Öffnungen des Bestands. Die Wände wurden überwiegend mit unbehandeltem Kalkputz versehen.
Neu ist auch die Zwischendecke aus Sichtbeton, die über dem Panoramafenster einen Luftraum zum Obergeschoss aufmacht. Die hier platzierten Kamine beheizen das gesamte Haus. Einzelne Kopfbänder zeugen noch von der originalen Konstruktion, der Großteil des Dachs bleibt aber hinter weißen Flächen verborgen. Insgesamt weist das Gebäude eine nutzbare Fläche von 125 Quadratmeter auf. (tg)
Fotos: Nicolas Sedlatchek
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