- Weitere Angebote:
- Filme BauNetz TV
- Produktsuche
- Videoreihe ARCHlab (Porträts)
09.02.2012
Stadtbühne
Umbau der Musikschule in Hamm/Westf.
Mit der vollständigen Überformung eines bestehenden Nachkriegsgebäudes hat das Stuttgarter Büro wulf architekten einen städtebaulichen Akzent am Rande der Innenstadt von Hamm in Westfalen gelegt (siehe auch BauNetz-Meldung vom 11. 4. 2011 zum Richtfest).
Die Architekten erläutern: „Das bestehende Musikschulgebäude bildet als Ensemble mit dem Bibliotheksgebäude eine stadträumliche Sondersituation. Hier bot sich die Gelegenheit, diesem bisher eher diffusen Ort eine neue Identität zu geben. Das Erweiterungsvolumen der Musikschule wurde mit dem Bestandsgebäude funktional und baukonstruktiv verschmolzen. Ziel war es, dieser kulturell wichtigen Bauaufgabe einen besonderen architektonischen Ausdruck zu
geben. Dieser entsteht durch die Sichtbarmachung der Inhalte, insbesondere der Lage der beiden Säle. Dadurch entstand ein expressiver skulpturaler Baukörper, der dem Ort im städtebaulichen Gefüge eine positive Identität gibt.
Mit seiner Eingangsfassade auf der Südseite strahlt das Gebäude in den Stadtraum hinein. Der bestehende Höhenunterschied zur Straße wird beibehalten, es bildet sich so ein angehobener Vorplatz. Dieses Entree wird durch Auskragung der Probebühne im 3. OG noch überhöht.
Die bestehende Raumstruktur der Musikschule wurde beibehalten und ergänzt. Die Säle befinden sich jeweils am nördlichen bzw. südlichen Rand des Gebäudes, wo sie aufgrund der notwendigen Raumhöhe die Hochpunkte des Baukörpers bilden. Ein großer Vorbereich schafft hier eine angemessene Foyerzone mit Blick über die Dächer von Hamm.
Die neue Fassade ist als Vorsatzschale ausgebildet, die sowohl die Erweiterung, als auch den Bestandskubus umspannt und mit weißem Feinputz belegt ist. Im Eingangsbereich soll die ‚innere Welt‘ des Gebäudes durch die Fassade in den Vorbereich wirken, der den Charakter einer ‚Stadtbühne‘ hat. Der Bodenbelag, die seitliche Fassung der rahmenden Wände sowie die Gestaltung der Untersicht des überkragenden Baukörpers sind als raumbildende Flächen gleichwertig gestaltet.
Die geschwungene Linie der Dachsilhouette ergibt sich nicht nur aus den räumlichen Bedingungen, nämlich der Lage der Säle am äußeren Rand des Gebäudes, sondern auch aus dem Tragwerk. Dieses besteht aus einer weitgespannten Konstruktion, die die Kräfte auf Fachwerkträger in
den Stirnseiten überträgt.“
Auf Karte zeigen:
Google Maps
Zu den Baunetz Architekt*innen:
Kommentare:
Kommentare (3) lesen / Meldung kommentieren