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https://www.baunetz.de/meldungen/Meldungen-Umbau_der_Melanchthonkirche_in_Hannover_3194551.html

24.05.2013

In der bestehenden Kubatur

Umbau der Melanchthonkirche in Hannover


Dass Kirchengebäude aus den Nachkriegsjahrzehnten entwidmet, umgenutzt oder auch abgerissen werden, ist inzwischen allenthalben Normalität. Aus Hannover erreicht uns eine andere Botschaft: Hier wurde eine Kirche nicht aufgegeben, sondern um die Funktionen eines Gemeindezentrums ergänzt – unter Beibehaltung der Kirchennutzung und innerhalb der bestehenden Kubatur. Die Melanchtonkirche in Hannover-Bult war 1959-61 von dem Architekten Karl-Heinz Lorey errichtet worden.

Das Bochumer Büro dreibundarchitekten ballerstedt | helms | koblank  hatte den Wettbewerb für den Umbau gewonnen. Kerngedanke des Entwurfs war die Integration der neuen Nutzungen in den vorhandenen Kirchenraum, um einerseits das gewohnte äußere Erscheinungsbild der Kirche zu erhalten und andererseits eine ressourcen- und flächensparende Lösung zu entwickeln.

Die vorhandenen Emporen wurden entfernt und durch zwei in die Seitenflügel eingestellte Funktionsbereiche ersetzt. Eine neue, mit steigendem Gestühl bestückbare Orgelempore verbindet diese Funktionsbereiche. Im Erdgeschoss gelegen und über den vorhandenen Windfang im Süden direkt erschlossen ist das Gemeindebüro die erste Anlaufstelle innerhalb des Hauses. Das Gemeindebüro und sämtliche weitere in den Seitenflügeln untergebrachten Räume sind an die Fassade herangerückt, um so unkompliziert eine natürliche Belüftung zu gewährleisten. Über dem Gemeindebüro und direkt über eine einläufige Treppe zu erreichen ist das Amtszimmer des Pastors.

Zentraler Raum im Gesamtgebäude ist der große, neu eingestellte Kirchenraum, der gleichzeitig – ohne Inanspruchnahme des Altarbereiches – als großer Gemeindesaal genutzt werden kann. Durch eine neu eingebrachte Öffnung im Dach wird das Altarkreuz und der Altar ins Licht gerückt und so betont.

Der kleine Saal ist unter der neuen Orgelempore untergebracht. Dieser kann auch dem Kirchenraum mittels einer mobilen Wand zugeschaltet werden. Der gesamte Saalbereich kann zu den beiden Foyers geöffnet werden und so in einen klassischen Kirchraum mit zwei Seitenschiffen umgewandelt und genutzt werden. Das im Bereich der Orgelempore vorhandene große Fenster wurde erweitert, so dass Licht in diesen zentralen Raum geleitet wird und eine unmittelbare Verbindung in den attraktiven Außenbereich angeboten wird.
Ein Jugendbereich ist im Untergeschoss in der bestehenden Unterkirche untergebracht worden. Um das äußere Erscheinungsbild unangetastet zu lassen, wurde eine innenliegende Wärmedämmung aufgebracht.

Die Umbaumaßnahmen werden mit einem Festgottesdienst am 2. Juni 2013 offiziell abgeschlossen.


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Zu den Baunetz Architekt*innen:

dreibundarchitekten


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