Einst war die Zallinger Hütte von sieben Scheunen und einer kleinen Kirche umgeben. Das war Mitte des 19. Jahrhunderts, als die Almhütte in den Südtiroler Alpen unterhalb des Plattkofels in Betrieb genommen wurde. Aber bereits 1880 wurden die Scheunen auf 2.200 Metern Höhe durch ein einzelnes großes Gebäude ersetzt. Als dann vor einiger Zeit die Umstrukturierung der Zallinger Hütte zur Hotelanlage geplant wurde, sahen noa* (network of architecture) aus Bozen die Gelegenheit, die große Scheune abzureißen und die ursprüngliche Dorfstruktur wiederherzustellen.
Das Ergebnis: Sechs Chalets mit jeweils vier Doppelzimmern, die über einen gemeinsamen Korridor erschlossen werden. Um insgesamt 24 Zimmer wurde die Zallinger Hütte erweitert. Und auch der Bestand, die 13 Zimmer im Haupthaus, dessen Erdgeschoss mit Empfang, Lobby, Gemeinschaftsräumen und Restaurant wurde umgebaut. Am Standort der ehemaligen Scheune entstand ein neuer Wellnessbereich.
Mit der Holzfassade der Chalets greifen die Architektinnen eine Südtiroler Tradition auf, interpretieren sie aber neu. So sind die Außenwände aus übereinander versetzt angeordneten Massivholzblöcken errichtet, die vor den Fenstern bewegliche Fensterläden bilden. Die Dächer wurden mit regionaltypischen Holzschindeln gedeckt. Weil sowohl beim Neu- als auch beim Umbau nur umweltschonend produzierte Holzmaterialien verwendet wurden, trägt das Hotel die Zertifizierung als Klima-Hotel.
Der Umweltgedanke prägt die gesamte Seiser Alm: So ist die größte Hochalm der Alpen bereits seit 2017 weitestgehend autofrei. Gäste müssen im Tal parken, fahren von dort per Bus, Seilbahn oder Pistenraupe auf die Alm. Auch Lichtverschmutzung soll vermieden werden: Auf feste Beleuchtung der Wege wurde verzichtet, stattdessen bekommen Gäste der Zallinger Hütte tragbaren Laternen in die Hand. Dadurch bieten sich der sonst eher seltene, klare Blick in den Sternenhimmel – eben fast wie früher. (eb)
Fotos: Alex Filz
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