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23.02.2018

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Hoch hinaus im hohen Norden

UNStudio planen Seilbahn durch Göteborg


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U-Bahn war gestern, Seilbahn ist das neue Ding. In Göteborg wird der Höhenangst zukünftig der Kampf angesagt. Ihr 400-jähriges Jubiläum im Jahr 2021 bietet der schwedischen Hafenstadt Anlass für zahlreiche neue Projekte – darunter auch der Vorschlag von UNStudio zur Göteborg-Seilbahn. Das Büro mit Sitz in Amsterdam, Schanghai und Tokio, das gemeinsam mit HPP vier Hochhäuser in Frankfurt am Main realisieren wird, hat sich im Wettbewerb um die Seilbahn durchgesetzt. Unter den Mitbewerbern waren auch BIG, WilkensonEyre und White Arkitekter mit Diller, Scofidio+Renfro vertreten.

Angeschlossen an Bus-, Tram- und Straßenknotenpunkte überquert ihre skulpturale Anlage aus sechs Türmen und vier Stationen über drei Kilometer den Fluss Göta älv. So sollen die Reisezeiten zwischen der alten Stadt im Süden Göteborgs und den Gebieten nördlich des Flusses verkürzt und bisher schlecht angebundene Teile der Stadt besser erschlossen werden. Von den ständigen Bewegungen der asymmetrischen Werftkräne Göteborgs inspiriert, ragen die schlanken, bis zu 100 Meter hohen Türme auf den Visualisierungen fast transparent in die urbane Landschaft. Geplantes Material: vorgefertigter faserverstärkter Schleuderbeton. Zur Straffung der Bauzeit werden die Elemente – zwei unterschiedliche trapezförmige Profile – vor Ort zu dreieckigen Abschnitten gefügt und aufeinander montiert. Mooskulturverkleidungen unter den Stationen sollen Feinstaub, Stickstoffdioxid und Ozongase aus der Luft filtern und den urbanen Wärmeinseleffekt durch Verdunstung reduzieren.

Die Seilbahn ist als laut Ben van Berkel als symbolische Verbindung zwischen Geschichte der von Industrie geprägten Stadt und ihrer Zukunft gedacht. Einer Zukunft, die sich die Architekten hochtechnisiert vorstellen, wie sich nicht nur in formalen Entscheidungen zeigt: Fußböden und Treppen der Stationen sind dank der in der selbsttragenden Dachkonstruktion integrierten PVT-Paneele beheizbar. Die teilweise bizarre Form der Türme wird durch ein filigranes Lichtspiel weiter betont. Farb- und Helligkeitssensoren nehmen den Umgebungslichtzustand wahr und gewähren den Luft-Reisenden so tagsüber und nachts blendfreie Sicht.

Text: Maria Zaika


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