Im Stadtteil Dresden-Trachenberge wurde vor Jahrhunderten Wein angebaut. Der Name Weinbergstraße erinnert noch heute an die Zeit, als dort Reben wuchsen. Einzelne Wohnhäuser sind inzwischen in der Weinbergidylle entstanden. Denn vom Hang gibt es einen wunderbaren Ausblick auf die im Talkessel gelegene Innenstadt. Diesen Blick kann seit 2019 auch eine vierköpfige Familie genießen, die sich von Löser Lott Architekten aus Berlin in eben jener Gegend ein Wohnhaus planen ließ. Seit kurzem erst sind Bilder und Pläne zur Veröffentlichung freigegeben.

Im Schnitt kommt das Wohnhaus als Turm daher. Tatsächlich lassen die Architekt*innen die Eltern mit ihren zwei Kindern auf nicht weniger als 13 Ebenen und insgesamt 180 Quadratmetern wohnen. Denn das topografische Motiv des Hangs verarbeiteten sie laut eigener Aussage auf unterschiedlichen Niveaus im und um das Haus herum. Der Eingang liegt in der Mitte des Turms. Hangabwärts geht es in die Wohnbereiche, nach oben in die Rückzugsbereiche der Familie, die von einer Dachterrasse gekrönt werden.

Die Ebenen gruppieren sich, jeweils um vier Stufen versetzt, um einen Betonkern. Sie führen von der Terrasse auf Gartenniveau am unteren Teil des Turms über Wohnzimmer, Bibliotheks- und Arbeitsgalerie, Loggia, Esszimmer und Küche zunächst zum Eingang auf Straßenniveau. Von dort geht es über Schlafzimmer, Bad und Patio bis zur Dachterrasse. Keine Wände, keine Türen sollen das Raumkontinuum stören, das die Architekt*innen als „vertikale Enfilade“ bezeichnen. Der Blick fällt durch große quadratische Öffnungen ins Tal.

Da das Haus halb in den Hang eingebettet ist, wurde die Betonhülle als Stützwand ausgeführt und später durch ein Haus in dieser Betonhülle ergänzt. Konstruktiv gliedert sich das Gebäude also in einen inneren Stahlbetonkern mit angehängten Ortbetondecken und Betonfertigteiltreppen, die von einer äußeren Hülle aus Beton in Brettschaloptik ummantelt werden. Die Landschaftsarchitektur kommt von Blaurock Landschaftsarchitekten aus Dresden. Die Baukosten (Kostengruppen 300/400) werden mit rund 600.000 Euro angegeben. (fm)

Fotos: Löser Lott Architekten