Den internationalen, offenen Wettbewerb für einen neuen Campus der Kunsthochschule Bezalel Academy of Arts and Design in Jerusalem hat ein Team aus türkischen und deutschen Architekten und Ingenieuren laut Juryentscheidung vom 8. Juli 2007 gewonnen: Studyo Architects, Aysin Ipekci + Cem Yurtsever (Köln/Istanbul).
Die Akademie, die zehn künstlerische Fakultäten anbietet und in diesem Jahr ihr hundertjähriges Jubiläum feiert, möchte ihr neues Campusgelände im Herzen der Stadt Jerusalem errichten, wo sie ihre Wurzeln hat. Beplant werden sollte ein Gebiet im so genannten Russischen Quartier, das die Grenze zwischen Altstadt und neuer Bebauung Jerusalems besetzt. Derzeit residiert die Bezalel Akademie auf dem Berg Scopus weitab von der Stadt. Eine besondere Auszeichnung erhielten neben den Wettbewerbssiegern Marazzi Architetti aus Parma. Zu den weiteren Finalisten gehörten Stadler Prenn Architects (Berlin), Ada Karmi-Melamede Architects (Israel), Foreign Office Architects (London), LoT Architecture (Israel), Rosenfeld Arens Architect Ltd.+ Daniel Mintz Architect (Israel), Xaveer De Geyter Architecten (Belgien), Zarhy Architects Ltd. (Israel).
Das Preisgericht beurteilte die Gewinnerarbeit als diejenige, die am effektivsten auf den geteilten Standort reagiere und einen Campus vorschlage, der einheitlich und zusammenhängend gestaltet sei. Die Qualitäten des Grundstücks würden optimiert und Innen- sowie Außenräume erfolgreich integriert. Der Entwurf antworte auf sensible Art und Weise auf den historischen Kontext und verbände sich mit seiner Umgebung, wobei traditionelle architektonische Elemente Jerusalems effektvoll einbezogen würden: Höfe, Gärten, Dachlandschaften und Fassaden. Der Gewinnerentwurf platziere die Einrichtungen der Hochschule besonders günstig sowohl für Bezalel als auch für die Öffentlichkeit, Mission und Vision der Akademie seien auf herausragende Weise interpretiert worden.
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Berliner | 17.07.2007 16:37 UhrOffen und anonym
So ein offenes und wohl auch anonymes Verfahren sorgt doch immer wieder für Überraschungen!
Frische, in den Kontext eingepasste Entwürfe von Namen, die man eben nicht alle Tage liest. Und als Sieger im jüdischen Staat ausgerechnet ein Büro aus dem islamischen Kulturkreis. Die einzige echte Demokratie im Nahen Osten hat hier kulturelle Souveränität und Toleranz bewiesen. Bravo!