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29.09.2009
Geschniegelt und genietet
Tropenhaus in Berlin umgebaut
Nach drei Jahren Umbau- und Sanierungs-Zeit ist das Tropenhaus im Botanischen Garten in Berlin wieder eröffnet worden. Das Büro Haas Architekten hat die schwierige Aufgabe gelöst, den Wünschen der Denkmalpfleger, Botaniker und des Berliner Senats zu entsprechen.
Das 1906/07 erbaute Tropenhaus ist mit einer Länge von 60 und einer Höhe von 27 Metern das größte Gewächshaus des botanischen Gartens. Die stützenfreie, genietete Stahlkonstruktion war bei diesen Ausmaßen eine technische Pionierleistung. Hinter dem Tragwerk aus stählernen Dreigelenkbögen, lag die thermische Hülle aus hunderten von Einzelglasscheiben, die von filigranen Holzsprossen getragen wurden. Diese Hülle wurde im zweiten Weltkrieg zerstört, während das Tragwerk stehen blieb. Die erneuerte Glashülle entspricht wieder dem Ursprungszustand.
Die Aufgabe der Sanierung bestand nun darin, die Aufbauarbeiten aus den 1960er Jahren zu korrigieren. Damals hatte man große Acrylglastafeln eingesetzt. Nach dem damaligen Stand der Technik waren sie die beste Lösung. Sie zerstörten aber das ursprünglich feinteilige Erscheinungsbild, das nun wieder hergestellt ist. Die Halbierung des jährlichen Energiebedarfs (mit Kosten von 200.000 Euro pro Jahr) war ebenfalls das Ziel der Maßnahmen. Durch eine neue hochdämmende Verglasung soll eine Temperatur von 25 Grad problemlos das ganze Jahr über gehalten werden können. Da hoch dämmendes Glas weniger UV-Lichtdurchlässig ist, als die Tropenpflanzen vertragen würden, musste ein spezielles Glas eingesetzt werden.
Inklusive Nebengebäude hat die Sanierung 17,5 Millionen Euro gekostet.
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