Gewächshaus heißt auf Englisch greenhouse, aber auch hothouse. Und um Wärme ging es beim Entwurf für dieses neue tropische Gewächshaus im Botanischen Garten der Universität Aarhus in Dänemark – Arbeitstitel: Hothouse Aarhus. Die transparente Kuppel auf ovalem Grundriss erweitert das bestehende, schneckenförmige Glashaus und ermöglicht größtmögliches Volumen bei kleinstmöglicher Oberfläche – und damit eine hohe Energieeffizienz.
Sowohl der Altbau aus dem Jahr 1969 als auch das neue Tropenhaus stammen von dem Büro C.F. Møller (Aarhus). Für die Erweiterung hatten die Architekten 2009 einen Wettbwerb gewonnen, 2013 wurde sie eröffnet. Form und Ausrichtung der Kuppel folgen dem Sonnenstand und sorgen so dafür, dass die Sonneneinstrahlung im Winter hoch und im Sommer niedrig ist.
Das Tragwerk besteht aus jeweils zehn Stahlbögen, die sich um eine Längs- und eine Querachse auffächern und so ein Netz aus unterschiedlich großen Viereck-Feldern spannen. Für diese plante und berechnete das Ingenieurbüro formTL (Radolfzell) eine Überdachung aus vorwiegend zweilagigen Folienkissen mit einer integrierten pneumatischen Verschattung: Durch Druckveränderung lässt sich die Lage der bedruckten Folien zueinander variieren. Das reduziert oder erhöht, je nach Bedarf, die Lichtdurchlässigkeit der Kissen und damit den Licht- und Wärmeeintrag ins Gebäude.
Fotos: Quintin Lake
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