RSS NEWSLETTER

https://www.baunetz.de/meldungen/Meldungen-Tourismuszentrum_von_Aurelien_Chen_und_CSCEC_8612891.html

13.06.2024

Zurück zur Meldung

Fragmente chinesischer Berglandschaft

Tourismuszentrum von Aurelien Chen und CSCEC


Meldung einblenden

Nördlich der ostchinesischen Hafenstadt Rizhao verliert sich die Landschaft in bergiges Gefilde. Dazu gehört auch der Gipfel des Zhulong Shan, benannt nach der mythologischen Figur eines Schweinedrachens. Am Rande des zugehörigen Naturparks schuf der französische Architekt Aurélien Chen bereits 2019 eine stelzenartige Installation, den Dragon Mountain Pavilion. Diese verstand sich als abstrakte Interpretation der traditionellen chinesischen Landschaft bestehend aus Bergen, Wäldern, Wolken und Wasser.

Während der Pavillon im Norden des Naturparks verortet ist, fungiert nun ein neues Besucherzentrum des selben Architekten, das Dragon Mountain Tourist Center, als südlicher Eingang. Die bauliche Ergänzung nimmt abermals Bezug zur umgebenden Landschaft, die Inspiration für den Entwurf finde sich aber auch in der traditionellen chinesischen Philosophie und der vernakulären Architektur, so Chen. Der Architekt teilt sich die Urheberschaft mit dem Urban and rural planning and design institute of CSCEC und somit dem größten Bauunternehmen und internationalen Generalunternehmer Chinas. Der Auftrag für das Projekt stammte vom Unternehmen Rizhao Fada Jituan, das für die regionale Tourismusentwicklung zuständig ist.  

Der Bezug zur Topografie und Natur wird durch die Form, Anordnung und Materialität des Ensembles deutlich. Die fünf Baukörper verteilen sich auf einem 3.000 Quadratmeter großen Areal lose um einen zentralen Platz. Geschwungene, mal ansteigende, mal weiche oder spitze Konturen greifen das Relief der Berge oder die runde Wasserkante auf.

Zwei Bauten, die den Ticketschalter und den Bereich für das Sicherheitspersonal aufnehmen, flankieren den Eingang. Dahinter gabelt sich der Weg: einer führt aufwärts ins Gebirge, der zweite biegt ab zu einem Wäldchen und zwei Weihern. Die Lücke zwischen diesen beiden skulpturalen Gebäuden bildet das (bewusst fehlende) Portal, das den Blick Richtung Berge rahmen und inszenieren soll. Die symbolisch hintereinander geschichteten Mauern sollen an Befestigungsanlagen früherer Städte und Paläste erinnern.

Schließlich fügen sich die Fragmente über einen regen Materialmix in ähnlicher Tonalität in den Kontext ein. Das gebogene, langgezogene Besucherzentrum basiert auf einer Stahlkonstruktion und bleibt mit seiner Glasfassade weitgehend transparent. Die zahlreichen mauerartigen Strukturen sind in Naturstein ausgeführt. Sichtbeton mit Spuren der rauen Brettschalung sowie Bambusstäbe, die einzelne Wandpartien überlagern, ergänzen die Collage. (sab)

Fotos: Aurelien Chen, Rizhao Fada Jituan


Kommentare
...geben nicht die Meinung der Redaktion wieder, sondern ausschließlich die ihrer jeweiligen Verfasserinnen und Verfasser.

1

dethomas | 13.06.2024 18:41 Uhr

rustikal

die komposition, die grundrisse, die formale erscheinung oder die materialwahl überzeugen.
das sich die rustikale optik bis ins kleinste detail fortsetzt allerdings nicht.

 
Mein Kommentar
Name*:
Betreff*:
Kommentar*:
E-Mail*:

(wird nicht veröffentlicht)

Zur Durchführung dieses Service werden Ihre Daten gespeichert. Sie werden nicht an Dritte weitergegeben! Näheres erläutern die Hinweise zum Datenschutz.


Die Eingabe einer E-Mail-Adresse ist zwingend, um einen Kommentar veröffentlichen zu können. Die E-Mail ist jedoch nur durch die Redaktion einsehbar und wird nicht veröffentlicht!


Ihre Kommentare werden nicht sofort veröffentlicht. Bitte beachten Sie unsere Regeln.




Alle Meldungen

<

13.06.2024

Erstlingswerk Elternhaus

BAUNETZWOCHE#647

13.06.2024

Wenn Söder nachdenkt

Cukrowicz Nachbaurs Konzerthaus München wird nicht gebaut

>
baunetz interior|design
Große Freiheit auf kleiner Fläche
BauNetz Wissen
Neuer Klang für Shanghai
Baunetz Architekt*innen
KRESINGS
baunetz CAMPUS
Learning from Grabs
Stellenmarkt
Neue Perspektive?
vgwort