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01.07.2019
Amphitheater zwischen Stadt und Hafen
Topotek 1 und Henning Larsen gewinnen im dänischen Esbjerg
In der kleinen Nordseestadt Esbjerg in Dänemark liegt zwischen Altstadt und dem großen Hafen der Esbjerg Bypark, ein Park in Hügellage mit mehreren Kulturbauten. Topotek 1 (Berlin, Zürich) und Henning Larsen (Kopenhagen) haben nun den Wettbewerb für die Neugestaltung und Revitalisierung dieser innerstädtischen Grünanlage gewonnen. Das Projekt entstand in Zusammenarbeit mit der dänischen Bildhauerin Eva Koch, die für das künstlerische Konzept verantwortlich zeichnet.
Zur Ausgangslage: Die Topografie des 30.000 Quadratmeter großen Areals fällt von der im Norden gelegenen Altstadt ab und wird im Süden von einer Schnellstraße begrenzt, welche die Stadt vom Frachtschifffahrthafen trennt. Im Zentrum des Parks steht das Kunstmuseum sowie das Musikhuset Esbjerg, Zentrum für darstellende Kunst, von Jan und Jørn Utzon aus dem Jahr 1997. Der neogotische Wasserturm aus dem späten 19. Jahrhundert thront über einem Amphitheater mit kleiner Bühne. Der westliche Bereich des Parks wird durch eine in großem Bogen verlaufende Straße durchschnitten.
Das siegreiche Projekt von Topotek 1 und Henning Larsen für die Neugestaltung zielt darauf ab, die charakteristischen Merkmale zu akzentuieren sowie den Park durch zusätzliche Angebote stärker in der Stadt zu verankern und mit dem Hafen zu verbinden. Das Amphitheater wird durch Terrassen und geschwungen herabführende Wege und Treppen besser strukturiert und bietet auf unterschiedlichen Höhen Flächen für Picknicks und Treffen mit Ausblicken auf die Hafenanlagen. Diese Strategie soll auch dazu führen, dass die Außenterrasse des Kunstmuseums besser in die Parkanlage integriert wird.
Am Fuße des Amphitheaters soll künftig statt einer Bühne ein großes, ovales Wasserbasin liegen, das im Sommer als Plantschbecken und im Winter zum Eislaufen genutzt werden kann. Darüber hinaus lässt sich hier auch eine temporäre Bühne für Konzerte oder Aufführungen errichten. Ein das Becken umlaufender, auf filigranen Stützen stehender Ring bildet gleichzeitig ein skulpturales Element und die Konstruktion der temporären Bühnenüberdachung. Westlich des Wasserbeckens ist ein Skateboard-Bereich vorgesehen, östlich des Musikhuset findet sich ein Ballsport- und ein Spielplatz. Letzterer ist umgeben von einem geschwungenen Kanal, der im Sommer Wasser führen und für Abkühlung sorgen soll.
Der nordwestliche Bereich des Parks ist von mehreren unterirdischen Schutzbunkern durchzogen. Diese bisher abgesperrten, erwartungsgemäß schlecht belichteten Räume sollen teilweise reaktiviert werden. Angedacht sind ein Café, eine Fahrradwerkstatt und ein Museum. Nicht zuletzt sieht der Entwurf eine große Fußgängerrampe vor, die über die Straße hinweg den abgetrennten Westen des Parks mit der Stadt verbindet und bis an den inzwischen ungenutzten Hafenbereich führt, wo Freizeitbeschäftigungen wie Beachvolleyball warten. (stu)
Bilder: Topotek 1, Henning Larsen
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Ansicht des neugeplanten Amphitheaters mit Treppen und Wasserbasin.
Der Lageplan zeigt auch die neue Verbindungsrampe zwischen der Innenstadt im Norden zum westlichen Parkbereich und dem Hafen im Süden.
Der Park ist geprägt durch die Hanglage.
Am Fuße des Amphitheaters liegt das Wasserbasin, das im Sommer als Plantschbecken...
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