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15.06.2009
Spät statt nie
Topotek 1 gewinnen Wettbewerb in Manchester
Der Volksmund weiß es: Gut Ding will Weile haben. Aktuelles Beispiel dazu ist die Gestaltung der Außenräume des Imperial War Museums in Manchster, das nach Entwürfen von Daniel Libeskind bereits 2002 äußerst feierlich eröffnet wurde (siehe BauNetz-Meldung vom 3. Juli 2002). Nun, knappe sieben Jahre danach, wurde das Ergebnis des Wettbewerbs für die Landschaftsplanung bekannt gegeben. Aus einem Bewerbungsverfahren mit 50 Teilnehmern wurden im Februar 2009 fünf Finalisten ausgewählt: KLA (UK), White Arkitekter AB (Schweden), Patel Taylor (UK), Topotek 1 (Berlin) und Field Operations (USA).
Die Jury hat nun den Berliner Landschaftsarchitekten Topotek 1 den ersten Preis zugesprochen. Ihr Entwurf erfülle die komplexen Anforderungen der Ausschreibung nach Bereichen für Entspannung, Kreativität und Spiel am besten und unterstütze gleichzeitig die Architektur von Libeskind.
Topotek erläutern uns ihren Entwurf so: „Die im Militär verwendeten Camouflage-Muster dienen als Abstraktion von Schlachtfeldern. Die Muster repräsentieren dabei einen optischen Durchschnitt der natürlichen Umgebung: Die typischen Camouflage-Formen aus gedämpftem Grün, Braun und Ocker sind eine graphische Zusammenfassung von wilden und zivilisierten Bereichen. Wir versuchen den globalen Massstab des Krieges, welcher durch das Gebäude verkörpert wird, in Zusammenhang zu setzen mit dem lokalen Massstab, in dem die Schlachten ausgetragen werden. Krieg verändert nicht nur abstrakte Linien auf der Weltkarte, er verändert auch konkret die umgebende Landschaft.
Wir haben vier Themenbereiche ausgewählt, welche die britische Landschaft repräsentieren: Stein, Felder, Wasser und Wald. Wie das Camouflage-Muster sind diese Landschaftselemente reduziert auf Ihren wesentlichen Chrakter und werden wieder zusammengeführt durch ein System von sanft gekippten Ebenen.
Dieses System bildet eine weiche horizontale und durchgängige Basis für das Museum; leichte Anstiege und raffinierte Winkel geben Raum für eine Vielzahl von Nutzungen auf einer relativ kleinen Fläche. Der Außenraum formt eine Überlagerung von bestimmten Bereichen für Reflektion, Treffen und Spiel, welche sich mit der Schwere des Museumsinhaltes ergänzen.“
Museumsleiter Jim Forrester sagte: „Wir sind zuversichtlich und freuen uns auf die Zusammenarbeit mit Topotek 1 bei diesem herausragenden Projekt, das die Erlebbarkeit der gesamten Uferpromenade verbessern wird.“
Zuversicht wird wohl auch nötig sein, denn nun werden mit den Entwurfszeichnungen Partner zur Finanzierung der Pläne gesucht. In Manchester gibt man sich aber optimistisch: Die Fertigstellung einer – nicht näher definierten – „Ersten Bauphase“ wird für 2011 angekündigt – denn dann soll auch die benachbarte Großbaustelle der „MediaCity UK“ fertig sein.
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