Am heutigen Dienstag gab die Japan Art Association in Berlin, Paris, Rom, London, New York und Tokio die Preisträger des diesjährigen Praemium Imperiale bekannt. Die Preise in den fünf Kategorien gingen in diesem Jahr an folgende Künstlerinnen und Künstler:
• Malerei: William Kentridge (Südafrika)
• Skulptur: Mona Hatoum (Großbritannien)
• Architektur: Tod Williams und Billie Tsien (USA)
• Musik: Anne-Sophie Mutter (Deutschland)
• Theater/Film: Bando Tamasaburo (Japan)
Zusätzlich wird ein Nachwuchspreis verliehen:
• „Grant For Young Artists“: Démos (Frankreich)
Die Jury begründet die Wahl des US-amerikanischen Studios von
Tod Williams und
Billie Tsien (NYC) damit, dass das Architektenduo die Baukunst als Akt des profunden Optimismus begreife. Sie ließen Räume entstehen, die Wärme und Vertrautheit vermitteln. Ihr Anspruch läge darin, Mission und Werte des jeweiligen Auftraggebers zu verstehen und in architektonischen Ausdrucksformen wiederzugeben. Seit 1977 arbeiten Williams und Tsien zusammen, 1986 gründeten sie ihr gemeinsames Studio
Tod Williams Billie Tsien Architects (TWBT) . Ihr schöpferisches Miteinander führen die Partner auf ihre unterschiedlichen kulturellen Hintergründe und Persönlichkeiten zurück: Williams stehe für den Mittleren Westen, die im Bundesstaat New York gebürtige Tsien beschreibt sich selbst als kulturell amerikanisch und chinesisch im Temperament.
Ihre Arbeiten umfassen hauptsächlich öffentliche und gemeinnützige Bauwerke wie das American Folk Art Museum in New York oder das LeFrak Center, ein Sportareal im Prospect Park in Brooklyn. Aber sie arbeiteten auch für private Auftraggeber wie die Barnes Foundation, deren Ausstellung 2012 in den Bau von TWBT umzog. Aktuelle Projekte sind das
Obama Presidential Center in Chicago und das Hood Museum of Art des Dartmouth College in Hanover, New Hampshire. Billie Tsien in eigenen Worten zum Anspruch ihrer Architektur: „Wir streben an, die Bauten mit einer Aura von ‚Zugehörigkeit’ auszustatten und möchten, dass sie die Menschen überraschen, wenn sie sie betreten.“
Der mit jeweils 15 Millionen Yen (derzeit rund 128.500 Euro) dotierte Praemum Impaeriale wird zusammen mit dem Nachwuchspreis (5 Millionen Yen) in diesem Jahr zum 31. Mal vergeben. Die Preisverleihung findet am 16. Oktober 2019 in Tokio statt. Im vergangen Jahr ging der Preis in der
Kategorie Architektur an Christian de Portzamparc, im Jahr zuvor an
Raphael Moneo.
(eb)
Zum Thema:
www.praemiumimperiale.org