Nachdem das mehr als 40 Jahre alte Tierheim in Sydneys Vorort Blacktown modernisierungsbedürftig und zu klein geworden war, entschloss sich die Gemeinde zu einem Neubau. Mit dem Blacktown Animal Rehoming Centre (BARC) entstand nach Plänen von Sam Crawford Architects (Sydney) das derzeit größte Tierheim Australiens. Es liegt eingebettet in den Grünraum der Western Sydney Parklands, bietet 26.480 Quadratmeter Fläche und kann bis zu 380 Hunde und Katzen aufnehmen. Nicht zuletzt soll die Anlage Publikum anziehen, damit die Tiere möglichst schnell ein neues Zuhause bekommen.
„Es war ein Balanceakt, die hochtechnischen Anforderungen des Tierschutzes sowie die unterschiedlichen Bedürfnisse von Katzen und Hunden mit dem Wunsch nach einem sicheren und einladenden Gebäude für Mitarbeiter*innen und Besucher*innen in Einklang zu bringen“, fasst Sam Crawford die Bauaufgabe zusammen. Sein Team entwickelte einen Komplex aus sechs nebeneinander liegenden, durch überdachte Gänge miteinander verbundenen Bauten mit einer Gesamtgröße von 6.180 Quadratmetern. Gebaut wurde mit robusten, wartungsarmen und leicht zu reinigenden Materialien.
Die lang gezogene Form der eingeschossigen Baukörper, Fensterfronten und ein angeschlossenes Auslaufgebiet sollen den thermischen, visuellen und akustischen Komfort für Tiere und Menschen maximieren. Um möglichst effiziente Abläufe zu gestatten, nimmt jedes Volumen eine andere Funktion auf. Neben Katzen- und Hundeheimen finden sich tierärztliche Einrichtungen, ein Empfangs- und Adoptionsbereich, Trainingsbereiche für die Tiere, Aufenthaltsräume für das Personal sowie Veranstaltungs- und Serviceräume.
Den einladenden Auftakt der Gebäudesequenz bildet das Empfangsgebäude mit seinem weit auskragenden, aufgeständerten Vordach. Das Gebäude mit den Hundezwingern folgt dem Maßstab einer Scheune und verfügt über große Glasfenster sowie Abschirmungen, hinter die sich die Tiere zurückziehen können. Die Katzen sind in farbenfrohen Räumen mit verspielten Schlafboxen und Klettervorrichtungen untergebracht.
Außen dominieren Bird Screens in Form vertikaler Lamellen, die das Gelände zum umgebenden Landschaftspark hin abgrenzen. Die von der Designagentur Lymesmith (Fyshwick) konzipierten Farbakzente sollen den sonst eher funktional und unpersönlich wirkenden Gebäudekomplex auffrischen. In die Gehwege eingravierte informative und lustige Fakten über Katzen und Hunde sind als weiterer Anstoß gedacht, ein Tier zu adoptieren. (da)
Fotos: Brett Boardman
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Hanelore | 22.08.2023 11:25 UhrSchrecklich?
Bedenkt man wie schrecklich es in deutschen Tierheimen ist, kann man die Aussies hier nur beglückwünschen. Ich finde der Balanceakt ist gelungen. Und man kann nur hoffen, dass die Tiere nicht all zu lang im Tierheim bleiben müssen und das einladende Gebäude wirklich dazu beiträgt, dass mehr Besucher kommen und sich für ein Tier aus dem Tierheim entscheiden.
Und es scheint ja auch ein helles Gebäude für die Mitarbeiter zu sein, was auch wieder einen positiven Effekt haben sollte. Ich finde es gut.