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13.09.2018
Qualitätsstandards und Vernetzung
Thüringer Staatspreis 2018 und Sonderpreis Holzbau vergeben
Das Bauen für den demographischen Wandel, die Nachnutzung von Flächen und Gebäuden, der schonende Umgang mit Umwelt und Ressourcen, Energieeffizienz und Wirtschaftlichkeit sowie Barrierefreiheit und Innen- und Bestandsentwicklung sind Aspekte des zeitgenössischen Bauens. Gleichzeitig waren es Auswahlkriterien zur Vergabe des „Thüringer Staatspreis für Architektur und Städtebau 2018 mit Sonderpreis Holzbau“, der im Zeitraum von Juni 2014 bis Juni 2018 entstandene Hochbauten, Freianlagen und Städtebauprojekte in Thüringen ehrt und nun zum zwölften Mal vergeben wurde.
Thüringen sei ein Land voll kreativer Köpfe, innovativer Ansätze und mutiger Ideen, sagte die Thüringer Bauministerin Birgit Keller zur Preisverleihung am 6. September in Erfurt. Der Preis diene zur Auszeichnung qualitätsvoller Bauten, die einen bleibenden baukulturellen Beitrag leisten, aber auch zur Vernetzung und zum Austausch der Architekten und Bauherren, die zu gleichen Teilen am Preis beteiligt sind.
Das siebenköpfige Preisgericht um Silvia Schellenberg (atelier st), dem unter anderen auch der ehemalige Rektor der Bauhaus Universität Gerd Zimmermann angehörte, hatte 11 aus insgesamt 34 Wettbewerbsbeiträgen nominiert. Folgende Preise, jeweils hälftig für Planer und Auftraggeber, gingen an:
- Staatspreis (7.500 Euro) Betriebs- und Produktionsgebäude in Probstzella von f64 architekten Kopp, Leube, Lindermayr, Meusburger, Walter Architekten und Stadtplaner (Kempten) und Baron Landschaftsarchitekt (Ulm), grimelo GmbH & Co. KG, Leutkirch im Allgäu
- Sonderpreis Holzbau (5.000 Euro) Kindergarten Holzwürmchen in Weimar von raum 33 | architekten. Jörg Weber & Dirk Hädicke (Weimar), Hufeland-Träger-Gesellschaft Weimar
- Anerkennung Barrierefreiheit (2.500 Euro) Wohnquartier „Wohnen mit Weitblick“ in Jena von Junk & Reich Architekten (Weimar), stock landschaftsarchitekten (Jena), Jenawohnen GmbH
- Anerkennung (2.500 Euro) Porzellankirche auf der Leuchtenburg von Nau2 (Zürich), Stiftung Leuchtenburg, Seitenroda
- Anerkennung (2.500 Euro) Kommunikations- und Informationszentrum der Universität Erfurt von Nickl & Partner Architekten (Berlin), Freistaat Thüringen
- Anerkennung (2.500 Euro) Gartendenkmal „Heressener Promenade“ in Apolda von Marcel Adam Landschaftsarchitekten (Potsdam), Stadt Apolda
Das mit dem Staatspreis ausgezeichnete Betriebs- und Produktionsgebäude von f64 Architekten lobte die Jury als architektonisch sehr hochwertigen und zugleich ökologischen Bau, dessen Tragkonstruktion aus Baubuche aufgrund der hohen Festigkeit des Materials außergewöhnlich und wohltuend schlank ausfalle. Auch die Landschaftsarchitektur, die kongenial mit dem Projekt arbeite und die Materialität der Fassade – Schiefer aus der Umgebung– im Außenraum aufnehme, hob sie hervor. Das Zusammenspiel von transparentem Gebäude mit hoher Aufenthaltsqualität, dem filigranen Dachtragwerk, dem ressourcenschonenden Umgang mit Materialien und der stimmigen Außenraumgestaltung sei vorbildlich. Im Juni 2018 hatte das Bauwerk bereits einen BDA Preis gewonnen.
Der Kindergarten „Holzwürmchen“ von raum 33 | architekten, der mit dem Sonderpreis Holz ausgezeichnet wurde, stehe für die ökologischen, sozialen und ästhetischen Qualitäten des Holzbaus. Städtebaulich in das Areal des alten Schlachthofs in Weimar integriert, setze das Gebäude einen klaren Akzent und zeige durch die feine Gliederung der Verschalung und die orangene Farbe einen sehr subtilen Umgang mit Holz. Das „Holzwürmchen“ in massiver Holzbauweise beweise, dass ein schönes Ambiente für Kinder entstehe, wenn auf Klischees einer Kindhaftigkeit verzichtet würde.
Neben dem Staatspreis und dem Sonderpreis Holz war auch eine mögliche Anerkennung für nachahmenswerte Umsetzungen baulicher Barrierefreiheit ausgelobt. Beim ausgezeichneten Wohnquartier in Jena, so die Jury, können über die zentrale Promenade, die auch als Treffpunkt der Bewohner dient, zwanzig Prozent der Wohnungen trotz der Hanglage barrierefrei erschlossen werden. (rc)
Zum Thema:
Zum Preis erscheint eine Broschüre, die über die Pressestelle des Thüringer Ministeriums für Infrastruktur und Landwirtschaft bezogen werden kann.
Zu den Baunetz Architekt*innen:
F64 Architekten und Stadtplaner
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Staatspreis: Betriebsgebäude mit Produktionshalle in Probstzella, F 64 Architekten (Kempten), Baron Landschaftsarchitekt (Ulm), grimelo GmbH & Co. KG, Leutkirch im Allgäu
Staatspreis: Betriebsgebäude mit Produktionshalle in Probstzella, F 64 Architekten (Kempten), Baron Landschaftsarchitekt (Ulm), grimelo GmbH & Co. KG, Leutkirch im Allgäu
Sonderpreis Holzbau: Kindergarten „Holzwürmchen“ in Weimar, raum 33 |architekten. (Weimar), Hufeland-Träger-Gesellschaft Weimar
Sonderpreis Holzbau: Kindergarten „Holzwürmchen“ in Weimar, raum 33 |architekten. (Weimar), Hufeland-Träger-Gesellschaft Weimar
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