Heute wurde in Bad Langensalza der „Thüringer Preis zur Förderung der Baukultur“ verliehen. Mit der Auszeichnung sollen nicht nur professionelle Akteure im Bereich der Architektur, des Ingenieurbaus sowie der Stadt- und Regionalplanung angesprochen werden, sondern alle Menschen, Institutionen und Gremien in Thüringen, die Verantwortung für die Qualität der gebauten Umwelt übernommen haben.
Erstmals waren 2010 Einreichungen in vier Rubriken möglich: „Einzelpersonen, Institutionen oder Initiativen“, „Architektur- und Ingenieurbauwerke“, „Wissenschaftliche Arbeiten“, „Publizistisches Schaffen und weitere Formate der Vermittlung“. Die Jury unter Vorsitz von Gerd Zimmermann entschied sich für diese Projekte:
Preisträger: „Radhaus“ am ICE-Bahnhof Erfurt
Osterwold°Schmidt Exp!ander Architekten BDA, Weimar
Die Stadt Erfurt bemüht sich über vielfältige Aktivitäten urbanes Leben in der Innenstadt zu festigen und im Rahmen der Neugestaltung von Zentren und Plätzen Synergien zwischen Funktionalität, Gestaltung und Urbanität zu schaffen. Ein herausragendes Beispiel dafür ist die Konzipierung und Umsetzung des „Radhauses“ am ICE-Bahnhof in Erfurt. Das „Radhaus“ schafft eine hervorragende Symbiose zwischen Radverkehr, Bahnverkehr und den Elementen des ÖPNV und kann als Pilotprojekt für Thüringen punkten (siehe BauNetz-Meldung vom 30. April 2009).
Preisträger: Seniorensiedlung „Am langen Bürgel“ Kahla
Jörg Lammert Architekten, Weimar
Mit der Seniorensiedlung wurde ein Wohnprojekt für alte Menschen realisiert, das in vorbildlicher Weise auf eine der großen gesellschaftlichen Herausforderungen unserer Zeit eingeht: den demografischen Wandel. Von großer Bedeutung ist schon die städtebauliche Entscheidung, die Seniorensiedlung in den Stadtraum zu integrieren und nicht in isolierte Randlagen abzudrängen.
Preisträger: Trilogie „Stadtentwicklung und Kulturlandschaft Thüringen“
Hildegard Barz-Malfatti, Max Welch-Guerra, Hans-Heinrich Meyer
Die Publikationen stellen drei unterschiedliche Zugriffe auf die baulich-räumliche und baukulturelle Entwicklung Thüringens dar. Es ist einmal eine systematische Feldstudie der Städte und Stadtentwicklungspolitik („Stadtland Thüringen“), zum Zweiten eine exemplarische Tiefenuntersuchung einer Kleinstadt („Bad Langensalza – 20 Jahre Stadtentwicklung“) und drittens die für Thüringen besonders wichtigen Zusammenschau von Landschaft und Stadt („Kulturlandschaft Thüringen“).
Anerkennung: Broschüren „Erfurts grüne Reihe“
Redaktion: Rüdiger Paul Kirsten
Anerkennung: Modellvorhaben „Wohngebietserweiterung Kiefernweg in Erfurt“
Gestaltungsbeirat Kiefernweg, Michael Mann
Anerkennung: Kulturgut Quellenhof Garbisdorf
Gemeinde Göpfersdorf, Architekt Jan Godts
Anerkennung: Dissertation „Bauen aus der Not. Architektur und Städtebau in Thüringen 1945-1949“
Ulrich Wieler, Weimar
Anerkennung: Initiative „www.mensadebatte.de“
Moritz Klein, Florian Kirfel, Johannes Schäfer, Johann Simons
Zum Thema:
www.baukultur-thueringen.de