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04.05.2020

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Segel für JFK in Washington

Theatererweiterung von Steven Holl Architects


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Das John F. Kennedy Center for the Performing Arts im Washingtoner Stadtteil Foggy Bottom passt mit seiner steifen neoklassischen Formensprache so gar nicht zur lockeren Art des früheren US-Präsidenten. Seit letztem Jahr ist dort allerdings eine kleine Erweiterung von Steven Holl Architects (New York) in Betrieb, die für etwas mehr Nahbarkeit sorgt. Das jedenfalls war das erklärte Ziel bei der Vorstellung des Projekts 2014. Nicht staatstragend wie das Hauptgebäude von Edward Durell Stone gibt sich der inzwischen als The REACH bezeichnete Anbau, sondern informell, kleinteilig und intim.

Den größten Teil des rund 6.500 Quadratmeter Nutzfläche umfassenden Bauvolumens organisieren die Architekt*innen unter einem terrassierten Garten, der von Hollander Landscape Architects gestaltet wurde. Anstelle einer Bustiefgarage, die hier zuvor stand, erhält das monumentale Hauptgebäude also einen grünen Tempelberg. Von diesem ragt die Erweiterung mit drei Pavillons, die mit ihren segelartig gewölbten Seitenflächen eine gewisse Leichtigkeit ausstrahlen. Sie bringen Licht in die Tiefe, dienen als flexibler Veranstaltungsort oder beherbergen ein neues Café. Zwischen ihnen sorgt ein Wasserbecken für dynamische Spiegelungen. Der Garten, der an die steinerne Südterrasse des Bestands anschließt, soll ebenfalls für Aufführungen und Performances genutzt werden.

Die Erweiterung umfasst neben einem Theater mit 144 Sitzen auch vier kleinere Studios, Seminar- und Konferenzräume, Büros und einen als Moonshot Studio bezeichneten Makerspace, der kreativen Bildungsangeboten Platz gibt. Außerdem wurde in die Erweiterung wiederum eine Bustiefgarage samt Zufahrt zur bestehenden Parkebene integriert.

Die Materialität des Neubaus ist – so viel Repräsentation muss in Washington schon sein – einer nationalen Institution rundum würdig. Der perfekte weiße Beton leuchtet in der Sonne, in den polierten Steinböden im Inneren spiegelt sich das Licht, und Parkett und Einbauten aus dunklem Holz verleihen der Architektur eine gewisse Gediegenheit. Schönstes Element ist die als Crinkled Concrete bezeichnete Wandgestaltung, die vor Ort mit Hilfe einer Schalung aus zerknittertem Blech gegossen wurde. Zusammen mit den deckenhohen, grauen Vorhängen der Auditorien sorgen diese Oberflächen für ein gewisses retromodernes Feeling. (sb)

Fotos: Richard Barnes


Video:



The REACH at the John F. Kennedy Center for the Performing Arts from Steven Holl Architects on Vimeo.



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Kommentare
...geben nicht die Meinung der Redaktion wieder, sondern ausschließlich die ihrer jeweiligen Verfasserinnen und Verfasser.

2

STPH | 05.05.2020 13:11 Uhr

...

So ähnlich der 1. Preis von Johann Bierkant für das Bauhausmuseum in Weimar. Wegverhandelt von wem eigentlich? Stellt es euch vor

1

STPH | 05.05.2020 09:10 Uhr

...

Bauwerk vollkommen aufgelöst in das Verhältnis von Ober- zu unterirdisch als Skulptur.

Eigentlich ein gutes Thema für alle Gebäude die ja entsprechende Räume meist schon vorhalten.
Dach und Wand ließen sich ebenso auflösen.

 
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