Bei Poitiers handelt es sich nicht gerade um die aufregendste Stadt Frankreichs. Eine moderne Note wird dem ansonsten eher pittoresken Stadtbild jedoch durch das im Oktober 2008 eröffnete neue Theater der Stadt des portugiesischen Architekten João Luís Carrilho da Graça verliehen.
Das Théâtre & Auditorium de Poitiers, kurz TAP, besteht aus zwei großen Kuben, deren Fassaden mit opaken Milchglasscheiben verkleidet wurden, die die dahinter liegenden in einem satten gelb gestrichenen Betonwände sanft gelblich durchscheinen lassen. Diese Fassaden dienen außerdem als Videoprojektionenflächen und werden mit Ausschnitten der aktuellen Stücke bespielt.
Man betritt den 56 Millionen Euro teuren Komplex über ein zwischen den Kuben liegendes, gläsernes Foyer. Der Besucher wird zu einer Treppe geführt, die wiederum zu den beiden Sälen des Auditoriums und des Theaters hinabgeleitet. Während der eine Kubus den Theatersaal für 722 Zuschauer beinhaltet, befindet sich in dem anderen das Auditorium mit 1.021 Plätzen. So identisch die beiden Gebäudeteile von außen anmuten, so sehr differieren sie in ihrer Innengestaltung: der Theatersaal ist mit braunen Wänden und dunkelroten Sitzen dunkel gehalten, das Auditorium dagegen mit grünen Sitzen und einer hellen Holzdecke kontraststark zu den schwarzen Wänden.