RSS NEWSLETTER

https://www.baunetz.de/meldungen/Meldungen-Theater_in_Nordjylland_von_Schmidt_Hammer_Lassen_5017158.html

27.03.2017

Zurück zur Meldung

Pastellboxen für die Kleinstadt

Theater in Nordjylland von Schmidt Hammer Lassen


Meldung einblenden

Es ist der erste Theaterneubau, der seit mehr als 100 Jahren außerhalb der dänischen Hauptstadt entstanden ist – so jedenfalls der Claim der Architekten von Schmidt Hammer Lassen (Kopenhagen). Hjørring – der Schauplatz dieser Kulturleistung in der Region Nordjylland – ist allerdings kein vergessenes Provinznest, sondern immerhin eine der ältesten Stadtgründungen des Landes. Und das Vendsyssel-Theater dient neben seiner Funktion als Spielort für Musik und Schauspiel auch als neuer Mittelpunkt des gesellschaftlichen Lebens.

Im November 2013 hatten Schmidt Hammer Lassen mit einem Entwurf den Wettbewerb gewonnen, der in nur drei Jahren in seinen wesentlichen Aspekten unverändert umgesetzt wurde. Ein zweigeschossiger, zentraler Bauteil wird dabei von kantigen Kuben umspielt, die mal in Cortenstahl und mal in farbiges Glas verpackt sind. Die Kuben beherbergen neben dem Bühnenturm des großen Saals mit seinen mehr als 400 Plätzen eine Konzerthalle für knapp 200 Besucher, eine sogenannte Blackbox für bis zu 150 Gäste und einen kleineren Saal für die Proben.

Der Neubau mit seinen 4.300 Quadratmetern Nutzfläche steht am Rand der Innenstadt, einige hundert Meter entfernt vom bisherigen Standort der Institution. In unmittelbarer Nähe liegt jedoch nicht nur das zentrale Einkaufszentrum der Stadt, sondern auch der Bahnhof, wodurch das Theater auch für die umliegende Region zugänglicher wird. Die unmittelbare Nachbarschaft ist jedoch alles andere als pittoresk kleinstädtisch, sondern lässt eher an die urbane Peripherie denken. Mit ihrer bedachten Kubenkomposition möchten SHL darum auch die Identität des Standorts stärken.

Verbunden werden die verschiedenen Säle des Theaters durch ein Foyer, das nicht ausschließlich als Durchgangraum konzipiert ist, sondern das mit unterschiedlichen Aufenthaltsqualitäten als beheizte Ergänzung zum in Dänemarks Nordosten durchaus kühlen Außenraum fungiert. Der Gebrauch ist nicht eindeutig definiert, so dass das Foyer je nach Tageszeit für verschiedene Zwecke genutzt werden kann. Die Gestaltung des Foyers mit Sichtbeton und dunkelgrauen Paneelen ist dabei betont pragmatisch – lobenswerterweise wollte man sich hier in der Provinz wohl allzu repräsentative Gesten zugunsten der räumlichen Qualität sparen. (sb)

Fotos: Adam Mørk


Dieses Objekt & Umgebung auf BauNetz-Maps anzeigen:
BauNetz-Maps


 
Mein Kommentar
Name*:
Betreff*:
Kommentar*:
E-Mail*:

(wird nicht veröffentlicht)

Zur Durchführung dieses Service werden Ihre Daten gespeichert. Sie werden nicht an Dritte weitergegeben! Näheres erläutern die Hinweise zum Datenschutz.


Die Eingabe einer E-Mail-Adresse ist zwingend, um einen Kommentar veröffentlichen zu können. Die E-Mail ist jedoch nur durch die Redaktion einsehbar und wird nicht veröffentlicht!


Ihre Kommentare werden nicht sofort veröffentlicht. Bitte beachten Sie unsere Regeln.




Alle Meldungen

<

28.03.2017

Deutscher Architekturpreis 2017

Bis Freitag: Letzte Chance zur Einreichung

27.03.2017

Bienenstock in Sichtbeton

Wohnhaus in Genf von NOMOS

>
vgwort