Ein wahres Goldstück ist dieser Theaterneubau von dem katalanischen Architekten Josep Llinás. Das Atlàntida Performing Arts Centre steht in der Altstadt von Vic, Hauptstadt der Comarca Osona, etwa 70 km nördlich von Barcelona. Es wurde bereits im April 2010 eingeweiht und eröffnet.
In der trüben, nebeligen Wetterzone der Hochebene strahlt einem der asymmetrische Bau im wahrsten Sinne des Wortes entgegen – und wird zur Krone der Stadt. Llinás hat für die äußere Hülle unregelmäßige Kupfer-Aluminium-Fassaden mit goldener Legierung mit glatten grauen Betonoberflächen und einem rot leuchtend lackierten Eingangsbereich kombiniert. Das Dach ist mit Zinkplatten bedeckt.
Neben dem Theater mit rund 800 Sitzplätzen enthält der 10.500 Quadratmeter große Kulturbau ein Auditorium für 400 Zuschauer, einen weiteren offenen Raum für rund 100 Zuschauer, eine Musikschule, eine Bibliothek sowie ein Restaurant.
Der geometrische gezackte Neubau mit seinen unregelmäßigen Grundrissen, knickenden Dachflächen und überraschenden Raumanordnung ist ein gebautes Experiment. Allein um Form und Licht zu überprüfen, haben Llinàs und seine Mitarbeiter über 40 Kartonmodelle entwickelt. Angelehnt an die Berliner Philharmonie von Hans Scharoun kann dieser Neubau mit Sicherheit in den Kanon der asymmetrischen Theaterbauten aufgenommen werden.