Das Textilmuseum in Bocholt dokumentiert bereits seit 1989 die Arbeitsabläufe eines typisch münsterländischen Textilbetriebs aus der Zeit zwischen 1900 und 1960. Den Hauptteil des Museums bildete bislang eine für historische Textilfabriken typische Produktionshalle mit Sheddächern. Atelier Brückner (Stuttgart) hatte nun die Aufgabe neben dem Museum, in einer ehemaligen Spinnerei, eine Kulturfabrik mit Schaulager, Sonderausstellungsflächen und Veranstaltungsräumen zu gestalten und mit einem Gastronomiebereich zu komplettieren.
Als zentrales Erschließungselement dient eine rote Stahltreppe, die in den 20 Meter hohen Seilgang der ehemaligen Fabrik eingebracht wurde. Über diese durchläuft man das Gebäude nun entlang der ursprünglichen Energieachse: vom Kesselhaus über das Maschinenhaus und den Seilgang bis zu den Spinnereisälen und der ehemaligen Technikzentrale auf dem Dach des Flachbaues. Hier haben die Architekten in einem gläsernen Kubus das Restaurant platziert. Stahlstäbe vor einer Glasfassaden sollen textile Strukturen andeuten; Sheds als Oberlichter werden als Zitat der umliegenden Fabrikarchitektur verstanden.
In den darunter liegenden vier Ausstellungsetagen des insgesamt rund 6.000 Quadratmeter umfassenden Gebäudekomplexes wurden die Funktionsräume wie Shop, Counter, Garderobe, Catering und WC-Bereiche als eigenständige, zeitgenössisch gestaltete Elemente in den ansonsten als Industriebau erlebbaren Innenräumen untergebracht.
Die hellgrauen Oberflächen der neuen Elemente setzten sich klar von der heterogenen Umgebung ab, während das Innere jeweils eine Farbe der historischen Raumfassung aufgreift: Blau, Rot, Grün, Weiß und Schwarz.
Fotos: mac tanó, Martin Holtappels
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f p | 03.09.2011 10:15 Uhrvorher nachher
fands vorher eindeutig besser .
eine restaurierung hätte ausgereicht .