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19.01.2010

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Neues Shed

Textilmuseum in Augsburg eröffnet


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„Tim“ heißt das Staatliche Textil- und Industriemuseum Augsburg, das am 20. Januar 2010 feierlich eröffnet wird. Es befindet sich im Kopfbau der ehemaligen Augsburger Kammergarnspinnerei AKS, der nach den Plänen von Klaus Kada (Graz) umgebaut wurde (BauNetz-Meldungen zum Baubeginn und zum Wettbewerbsgewinn). Die Ausstellungsarchitektur stammt von Atelier Brückner (Stuttgart), das damit einen geladenen Wettbewerb gewonnen hatte.

Die gesamte Anlage der AKS steht seit 2002 unter Denkmalschutz, neben dem Museum sollen hier gewerbliche Mischnutzungen, Lagerflächen und weitere Kultureinrichtungen entstehen. Damit bleibt ihr das Schicksal anderer Textilindustriebauten in Augsburg erspart, die größtenteils abgerissen wurden.

Zentrales Anliegen des Architekten war die Bewahrung und das Sichtbarmachen der verschiedenen Zeitepochen, die das Ensemble durchlaufen hat. Als neues Gliederungselement kam ein zweigeschossiges Foyer hinzu, das sich parallel zum Kopfbau erstreckt und von dem aus alle Nutzungen des „tim“ erschlossen werden. Er liegt zwischen einem älteren Geschossbau und einer konstruktiv interessanten Shed-Konstruktion aus der Nachkriegszeit, die Architekten bezeichnen diesen Raum auf Grund seiner Dachstruktur als „neuen Shed“. Die hallenartigen Räume fließen damit zusammen und bilden ein Raumkontinuum für eine großzügige Nutzung. Alle Baustrukturen und Details bleiben sichtbar.

Mit seiner Rolle als zentraler Verteiler ist der Eingangsbereich der wichtigste Raum des Museums. In der Achse unter dem neuen Shed bekommt der Besucher hier den ersten Eindruck der Gesamtanlage. Als zeichenhaftes Element dient ein Auditorium, das im zweigeschossigen Bereich des Einganges ein bekleidetes Volumen darstellt. Die großzügig verglaste Fassade des Gebäudes wurde restauriert und in den ursprünglichen Zustand versetzt.
In der Provinostraße an der Westseite des Museums befinden sich die Anlieferung und ein zweiter Eingang.

Der größte „Schatz“ des Museums ist die mehrere Millionen Stoffmuster umfassende Musterbuchsammlung der Neuen Augsburger Kattunfabrik (NAK). Das Ausstellungskonzept steht unter dem Motto „Mensch – Maschinen –  Muster – Mode“. Es sieht unter anderem die Videoprojektion von den Besuchern selbst ausgewählter Muster auf überlebensgroße „Modepuppen“ vor, um die lichtempfindlichen Muster überhaupt zeigen zu können.

Die Erschließung wird in zwei parallel verlaufenden Rundgängen um den zentralen Raum geführt, eine markante Bodengrafik dient dabei als visuelles Leitsystem. Ein Rundgang ist der Sozialgeschichte der bayerischen Textilindustrie von den Anfängen des Weberhandwerks bis zu ihrem Niedergang im 20. Jahrhundert gewidmet und endet in einem als Labor gestalteten „Zukunftsraum“. Im zweiten Rundgang geht es um die Textilherstellung von den Rohstoffen bis zum Endprodukt.

Das Gebäude umfasst eine Ausstellungsfläche von insgesamt 3.500 Quadratmetern. Die Gesamtkosten der Maßnahme lagen bei 21 Millionen Euro.


Kommentare
...geben nicht die Meinung der Redaktion wieder, sondern ausschließlich die ihrer jeweiligen Verfasserinnen und Verfasser.

1

solong | 20.01.2010 14:23 Uhr

schön

schön ... angemessen ... unaufgeregt ... ein schönes stück umnutzung und architektur als rahmen für ein museum ... wie auch von den beteiligten zu erwarten ...

 
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