In Amsterdams Finanzzentrum, im so genannten Zuidas, stehen die Bürobauten zwischen Kanälen und Parks. Seit kurzem befindet sich hier nun etwas versteckt am Kanalufer und direkt gegenüber der Gartenstadt Buitenveldert auch das Wohnhaus Klencke von NL Architects (Amsterdam). Seine Lage zwischen Grün und dichter Stadt nahmen die Architekten zum Ausgangpunkt für ihren Entwurf eines Terrassenwohnhauses.
Buitenveldert wurde in den 1940er Jahren als klassische Gartenstadt mit „viel Licht, Luft und Raum“ geplant. Für die Architekten wirkte die Ansiedlung wie eine „unerwartete Oase“. Ihr Neubau auf der gegenüberliegenden Uferseite entwickelt die Ideen der Gartenstadt weiter, indem er jede Wohneinheit auf allen sechs Ebenen mit großzügigen Außenflächen ausstattet. Dadurch wird das Gebäude zur Treppe und zum vertikalen Park, der gemeinsam mit dem Landschaftsarchitekten Jos van de Lindeloof und den zukünftigen Hausbewohnern konzipiert wurde. Sie konnten aus einer vom Landschaftsarchitekten entwickelten Farbpalette die Bepflanzung für ihren Balkon auswählen. Diese schafft einerseits einen grünen Filter zwischen Außenraum und Wohnung und bildet andererseits eine Verlängerung für den gegenüberliegenden Park.
Die insgesamt 50 Wohneinheiten im Haus Klencke sind mit zwei Treppenhäusern erschlossen. Alle Wohntypen, von der Einraumwohnungen bis zur Maisonette, bieten Ausblick zum Wasser. Im Erdgeschoss liegt ein Mittelgang, Laubengänge an der Nordfassade erschließen die Wohnungen vom zweiten bis zum fünften Obergeschoss. Das Haus wurde von NL-Development in Auftrag gegeben, deren Name nicht mit dem Büro zu verwechseln ist. Die Baukosten lagen bei 14 Millionen Euro, alle Wohnungen wurden verkauft. (mg)
Fotos: Marcel von der Burg, NL Architects
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grauweiss | 28.09.2018 17:28 Uhrbrandlhuber
im gegensatz zu brandlhubers terrassenhaus in berlin-wedding, fügt sich dieses projekt in den kontext der stadt ein (ausserdem öffnet es sich gezielt zum grünen freiraum und zum wasser) und bietet auch dem vorbeigehenden eine gewisse qualität (im wedding läuft man gegen die brandwand eines gründerzeitgebäudes).
das amsterdamer projekt ist natürlich weniger als elitäres und experimentelles atelierhaus zu bewerten, sondern bietet auch für ottonormalverbraucher ein überdurchschnittliches mass an architektonischer qualität.