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28.01.2020
Katzenautobahn aufs Dach
Terrassenhaus in Wien-Aspern von Mostböck Pesendorfer Machalek Architekten
Als eines der größten Stadtentwicklungsprojekte Europas entsteht derzeit im nordöstlichen Teil Wiens die Seestadt Aspern. Der neue Stadtteil liegt an einem künstlichen See am Rand des 22. Gemeindebezirks Donaustadt und ist bestens an die Bahnhöfe, Flughäfen und Zentren der „Twin Cities“ Wien und Bratislava angebunden. Hier wurde vor Kurzem das Projekt Living Garden fertiggestellt, entworfen von den Wienern Martin Mostböck und Pesendorfer & Machalek Architekten für die Auftraggeber fair-finance und Vienna International Engineers.
Das 4.510 Quadratmeter große Wohn- und Apartmenthaus mit gewerblicher Nutzung wurde auf einem Grundstück mit 2.174 Quadratmetern konzipiert. Das üppig begrünte Gebäude macht seinem Namen alle Ehre: Vom mit Bäumen bepflanzten Freibereich im Hofraum windet sich eine grüne Bahn, die entlang der geschwungenen Fassade ansteigt und auf dem Weg nach oben die allesamt bepflanzten Terrassen verbindet und schließlich in einer zentralen Dachterasse mit Blick über den See mündet. Katze müsste man hier sein, steht den Vierbeinern doch damit nicht nur eine schnöde Katzentreppe, sondern eine wahre Katzenautobahn, die alle Stockwerke in mäßiger Steigung verbindet, zur Verfügung: Ein wahres Copenhill für Katzen.
Durch seine besondere Formgebung und die üppige Begrünung der vertikalen und horizontalen Flächen soll das Gebäude identitätsstiftend für das Quartier wirken und für seine Bewohnern zur „grünen Lunge“ werden. Darüber hinaus tragen durchdachte Beschattung und wirksamer Windschutz zu einem angenehmen Wohnklima bei. Von den Terrassen erschließt sich eine wunderbare Aussicht auf den See und die aufgestelzte S-Bahntrasse dahinter. Auf dem größten Absatz über dem ersten Obergeschoss sind Flächen für gemeinschaftliches urbanes Gärtnern vorgesehen, bei dem sich die Anwohner treffen können.
Im Erdgeschoss sind nicht nur Fahrradräume und die Zugänge zu den drei Stiegenhäusern untergebracht, die 37 Wohnungen und 19 Apartments erschließen – hinter den großzügig verglasten Fensterflächen finden sich auch Geschäfte und Lokale. Die Wohnungen sind größtenteils durchgesteckt oder über Eck organisiert, im abgestuften Teil des Gebäudes hingegen dreiseitig orientiert und mit großzügigen Balkonen oder Dachterrassen ausgestattet. Die umlaufenden Balkone stehen über Pergolen und geschossübergreifende Rankgitter für vertikales Grün miteinander in Verbingung. Sie dienen als Pufferzone und Rückzugsort für die Bewohner, können aber auch zu „Begegnungszonen“ werden und so einen kommunikativen Mehrwert für die Nutzer bieten. „Uns ist aber auch klar, dass hier programmierte Konfliktzonen entstehen können, je nachdem wie die Anwohner mit diesem Mehrwert umgehen wollen“, so der Architekt Martin Mostböck. „Bei der Planung hatten wir die flüchtige Idee eines Pueblos, das nicht wie gewohnt als Subtraktion funktioniert, sondern als Addition.“ (tl)
Fotos: Paul Sebesta
Das 4.510 Quadratmeter große Wohn- und Apartmenthaus mit gewerblicher Nutzung wurde auf einem Grundstück mit 2.174 Quadratmetern konzipiert. Das üppig begrünte Gebäude macht seinem Namen alle Ehre: Vom mit Bäumen bepflanzten Freibereich im Hofraum windet sich eine grüne Bahn, die entlang der geschwungenen Fassade ansteigt und auf dem Weg nach oben die allesamt bepflanzten Terrassen verbindet und schließlich in einer zentralen Dachterasse mit Blick über den See mündet. Katze müsste man hier sein, steht den Vierbeinern doch damit nicht nur eine schnöde Katzentreppe, sondern eine wahre Katzenautobahn, die alle Stockwerke in mäßiger Steigung verbindet, zur Verfügung: Ein wahres Copenhill für Katzen.
Durch seine besondere Formgebung und die üppige Begrünung der vertikalen und horizontalen Flächen soll das Gebäude identitätsstiftend für das Quartier wirken und für seine Bewohnern zur „grünen Lunge“ werden. Darüber hinaus tragen durchdachte Beschattung und wirksamer Windschutz zu einem angenehmen Wohnklima bei. Von den Terrassen erschließt sich eine wunderbare Aussicht auf den See und die aufgestelzte S-Bahntrasse dahinter. Auf dem größten Absatz über dem ersten Obergeschoss sind Flächen für gemeinschaftliches urbanes Gärtnern vorgesehen, bei dem sich die Anwohner treffen können.
Im Erdgeschoss sind nicht nur Fahrradräume und die Zugänge zu den drei Stiegenhäusern untergebracht, die 37 Wohnungen und 19 Apartments erschließen – hinter den großzügig verglasten Fensterflächen finden sich auch Geschäfte und Lokale. Die Wohnungen sind größtenteils durchgesteckt oder über Eck organisiert, im abgestuften Teil des Gebäudes hingegen dreiseitig orientiert und mit großzügigen Balkonen oder Dachterrassen ausgestattet. Die umlaufenden Balkone stehen über Pergolen und geschossübergreifende Rankgitter für vertikales Grün miteinander in Verbingung. Sie dienen als Pufferzone und Rückzugsort für die Bewohner, können aber auch zu „Begegnungszonen“ werden und so einen kommunikativen Mehrwert für die Nutzer bieten. „Uns ist aber auch klar, dass hier programmierte Konfliktzonen entstehen können, je nachdem wie die Anwohner mit diesem Mehrwert umgehen wollen“, so der Architekt Martin Mostböck. „Bei der Planung hatten wir die flüchtige Idee eines Pueblos, das nicht wie gewohnt als Subtraktion funktioniert, sondern als Addition.“ (tl)
Fotos: Paul Sebesta
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Umlaufende Balkone prägen die „Living Gardens“ in der Seestadt.
Eine grüne Bahn verbindet alle Terassen vom Hofraum bis zum begehbaren Dach.
Da wächst noch was: Die Fassade wird langsam immer grüner werden.
Eingangsbereich mit Stiegenhaus
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