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31.07.2015

Suggestive Nützlichkeit

Temporäres Festivalzentrum in Krakau


Im Rahmen des 25. Jüdischen Kulturfestivals errichtete das junge Büro BudCud (Krakau) einen temporären Pavillon, der in Kazimierz, dem bei Touristen beliebten, früher überwiegend jüdischen Stadtteil, zu einem Mittelpunkt des Festivals wurde. Als Ort für ihre Intervention wählten die Architekten eine wenig genutzte Wiese hinter der alten Synagoge – ein Kontext, der im Viertel eher als Parkplatz für Reisebusse und weniger für seine Qualität als öffentlicher Raum bekannt ist.

Eine Bibliothek, ein Café und die Siebdruckwerkstatt eines Grafikstudios aus Tel Aviv wurden in drei einfachen, hüttenartigen Bauvolumen um eine zentrale, überdachte Plattform arrangiert. Diese ließ sich von den verschiedenen Programmen flexibel nutzen und bot Raum für Seminare, diente am Abend als Bühne für Konzerte oder wurde zur Tanzfläche für Partys.

Suggestive Nützlichkeit statt kostspieliges Design und komplizierte Detaillierung – durch die Arbeit mit einfachen Bauvolumen, vernakulären Dachformen, günstigen Materialien und geradezu archaischen Konstruktionsweisen legen die Architekten den Fokus deutlich auf die programmatische Konzeption des Pavillons. Als eine Art Katalysator für soziale Interaktion bietet er Raum für eine Vielzahl von Aktivitäten und Aneignungen.

Kurz: eine funktionierende Intervention. Denn BudCud schufen nicht nur für die kurze Dauer des Festivals einen hochfrequentierten Treffpunkt für Anwohner und Besucher, sondern brachten darüber hinaus einen in Vergessenheit geratenen öffentlichen Platz zurück in das Bewusstsein der Stadtbewohner. (df)


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