Raumlabor Berlin goes Montreal: Mit einem „Wasserturm“ aus Holz, den die Architekten auf einem freien Baugrundstück inmitten des zentralen Quartier des spectacles aufgestellt haben. Die Installation mit dem Titel Fountain House, die in Zusammenarbeit mit dem Goethe-Institut Montreal und La Biennale de Montréal entstanden ist, wird heute eröffnet. Ende Oktober wird sie wieder abgebaut.
Der acht Meter hohe und etwa zehn Meter breite Turmbau würde massiver wirken, stünde er nicht auf einem fragilen Fundament: Unregelmäßige Einschnitte im Holz lassen die Struktur eines Säulengangs entstehen. Das Motiv wiederholt sich in einer zweiten Schicht im Inneren des Turms, wohin Holzstufen die Besucher führen.
Was findet man hier? Trinkwasser, „ein tolles Element“, schwärmt Markus Bader von Raumlabor, begeistert von der Brunnenlandschaft vor Ort. Im Fountain House ist es ein geschlossener Kreislauf. Das herabfallende Wasser wird in einem Becken im Boden gesammelt und durch Zerstäuberdüsen vernebelt. Auf diese Weise gelangt es wieder in die Luft und erzeugt im Inneraum ein besonderes Klima. Mit seiner Installation will das Architektenkollektiv die ungleiche Verteilung der Ressource Trinkwasser unterstreichen: für Manche selbstverständlich, für Andere Gold wert.
Das Äußere des Fountain House ist ebenso einem ständigem natürlichen Wechsel unterzogen. Noch etwas nackt erscheint die Fassade, an der eine „living skin“ angebracht ist, auf der Gras wachsen soll. An den Innenwänden wachsen dafür Pilze. Ein Ort mit „lebendiger Haut“ zur Wasseranbetung, der, wie Bader sagt, ein Geschenk für den öffentlichen Raum darstellt. Noch sieht er aus wie „braune Kissen“, bald wird der Turm ergrünen. (pg)
Fotos: Markus Bader, Raumlabor Berlin
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Mehr über Raumlabor in der Baunetzwoche#159 „Acting in public“
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fabian | 01.09.2014 19:33 Uhr@nörgeli
Nachhaltigkeit ist ja nun nicht gleichzusetzen mit Permanenz.
Das Anzunehmen ist dann vielleicht die Denke der Zementindustrie...