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20.01.2009
Columbia-Strip
Tempelhof-Wettbewerb: 1. Stufe entschieden
Das ist natürlich ein gefundenes Fressen, nicht nur für die Boulevardpresse: Auf dem nördlichen Teil des Flughafengeländes Berlin-Tempelhof soll eine Vergnügungsmeile namens „Columbia-Strip“ entstehen: Rotlichtviertel unterm Apfelbaum, Sexmuseum am Columbiadamm, Stundenhotels unweit der Moschee. Die „taz“ war immerhin so weise zu erkennen, dass das wohl nicht so ganz ernst gemeint sein kann.
Aber immerhin hat diese (vorerst noch anonyme Arbeit) mit der Tarnzahl 1281 es ernsthaft als eine von zwölfen geschafft, in die zweite Stufe des Wettbwerbs für einen Teil des Flughafengeländes zu kommen. Dies gab die Senatsverwaltung für Stadtentwicklung am gestrigen Montag bekannt. 80 Arbeiten waren eingereicht worden; der Sieger der zweiten Stufe wird im Mai bekannt gegeben. Und erst dann wird man seriös über diesen Wettbewerb berichten können, der die städtebauliche Ausformulierung eines neuen Wohnviertels namens „Columbia-Qaurtier“ zum Gegenstand hatte.
Weitere Wettbewerbe für das riesige Gelände werden und müssen folgen. Der zentrale planerische Gedanke dabei fußt auf einer Studie des Architekten Bernd Albers und der Landschaftsarchitekten Kienast/Voigt aus dem Jahr 1999: Das Zentrum der Anlage bildet demnach eine große „Parklandschaft Tempelhof“ – das vorhandene „Wiesenmeer“ soll also weit gehend unbebaut bleiben, was offenbar erfreulicherweise Konsens ist. Bebauung soll es vielmehr an den Rändern geben: im „Stadtquartier Neukölln“ im Osten, im „Stadtquartier Tempelhof“ im Süden und im erwähnten „Columbia-Quartier“. Für diese Wohnstandorte wird übrigens die Möglichkeit einer Internationalen Bauausstellung in Betracht gezogen; ob diese IBA durchgeführt wird, entscheidet sich jedoch erst Anfang 2010.
Parallel zur ersten Stufe des „Columbia-Quartier“-Wettbewerbs endete ein so genanntes „Call-for-Ideas“-Verfahren, bei dem Vorschläge für die Nutzung des eigentlichen Flughafengebäudes gemacht werden sollten. Hier wurden 61 Projektanträge eingereicht; die Filmstudios Babelsberg sollen darunter sein. Die Vorschläge, die hauptsächlich aus den Bereichen Kreativwirtschaft und Bildung stammen sollen, werden vorerst nicht öffentlich gemacht, sondern in den nächsten Monaten „bewertet“.
Ausstellung der Entwürfe zum Columbia-Quartier noch bis 22. Januar, täglich 10-18 Uhr
Öffentliche Diskussion: 22. Januar, 18 Uhr
Ort: Haupthalle des Flughafens Tempelhof, Platz der Luftbrücke
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