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23.03.2021
Treppen zum Wasser
Tempel in Südindien von sP+a
Mit einer Tempelanlage aus schwarzem Kalkstein im ländlichen Raum des indischen Bundesstaats Andhra Pradesh verknüpft das in Mumbai arbeitende Büro Sameep Padora & Associates (sP+a) spirituelle mit ökologischen Aspekten. Der Balaji Temple, auch „Tempel der Treppen“ genannt, liegt unweit des Dorfes Bilakalagudur in einer wasserarmen Region, umgeben sowohl von Baumwoll- und Chilly-Farmen als auch Kalksteinbrüchen. Letztere gehören dem Unternehmen JSW Cement, das auch ein Zementwerk in der Nähe betreibt und den Bau des Hindutempels beauftragt hat. Dieser fungiert nicht nur als neues religiöses Zentrum für die Bewohner*innen der umliegenden Dörfer, sondern soll durch seine Anlage mithelfen, den niedrigen Grundwasserspiegel in dem stark bewirtschafteten Gebiet zu heben.
Bei der Planung der Tempelanlage, die der Hindu-Gottheit Venkateshvara geweiht ist, habe man sich an einem wichtigen hinduistischen Pilgerort aus dem 10. Jahrhundert für dieselbe Gottheit in Tirupati orientiert, so sP+a. Ähnlich diesem Komplex umfasst auch der Balaji Temple zwei Schreine für die Gottheiten Balaji und Varahaswami. Wesentlicher Bestandteil der Anlage ist zudem ein für die indische Tempeltypologie typisches Wasserbassin, auch Pushkarini oder Kund genannt. Gefüllt wurde dieser in den Boden versenkte, gestufte Tank mit Wasser, das sich in den nahegelegenen Steinbrüchen angesammelt hatte. Für ein angenehmes Mikroklima wurden die Ufer des Kunds teilweise bepflanzt. An der Tempelseite hingegen entwickeln sie sich im Sinne eines Ghats, einer in Indien für rituelle Handlungen und Zusammenkünfte genutzten breiten Treppe hinunter zu einem Gewässer.
Diesen formalen Rückgriff auf traditionelle Bauelemente verbanden die Architekten mit einer zeitgenössisch-abstrakten Gestaltung der drei Baukörper. Neben den beiden pyramidenartig aufragenden Schreinen umfasst der Tempel noch ein drittes, flacheres Gebäude, das die Quartiere der Mönche und einen Gabenaltar aufnimmt. Alle drei Volumen bestehen aus horizontal übereinandergeschichteten, schmalen Platten aus lokal gewonnenem Kalkstein. Das Stufenmotiv der Uferbereiche setzt sich an den Fassaden fort. An den beiden Schreinen soll eine Begrünung im unteren Bereich der Baukörper die Hitze im Inneren reduzieren. (da)
Fotos: Edmund Sumner
Bei der Planung der Tempelanlage, die der Hindu-Gottheit Venkateshvara geweiht ist, habe man sich an einem wichtigen hinduistischen Pilgerort aus dem 10. Jahrhundert für dieselbe Gottheit in Tirupati orientiert, so sP+a. Ähnlich diesem Komplex umfasst auch der Balaji Temple zwei Schreine für die Gottheiten Balaji und Varahaswami. Wesentlicher Bestandteil der Anlage ist zudem ein für die indische Tempeltypologie typisches Wasserbassin, auch Pushkarini oder Kund genannt. Gefüllt wurde dieser in den Boden versenkte, gestufte Tank mit Wasser, das sich in den nahegelegenen Steinbrüchen angesammelt hatte. Für ein angenehmes Mikroklima wurden die Ufer des Kunds teilweise bepflanzt. An der Tempelseite hingegen entwickeln sie sich im Sinne eines Ghats, einer in Indien für rituelle Handlungen und Zusammenkünfte genutzten breiten Treppe hinunter zu einem Gewässer.
Diesen formalen Rückgriff auf traditionelle Bauelemente verbanden die Architekten mit einer zeitgenössisch-abstrakten Gestaltung der drei Baukörper. Neben den beiden pyramidenartig aufragenden Schreinen umfasst der Tempel noch ein drittes, flacheres Gebäude, das die Quartiere der Mönche und einen Gabenaltar aufnimmt. Alle drei Volumen bestehen aus horizontal übereinandergeschichteten, schmalen Platten aus lokal gewonnenem Kalkstein. Das Stufenmotiv der Uferbereiche setzt sich an den Fassaden fort. An den beiden Schreinen soll eine Begrünung im unteren Bereich der Baukörper die Hitze im Inneren reduzieren. (da)
Fotos: Edmund Sumner
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