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23.03.2023

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Natürlich klimatisiert in Changhua

Teepavillon in Taiwan von behet bondzio lin architekten


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Die taiwanesische Zwei-Millionen-Stadt Changhua liegt im Westen des Inselstaats am Fuß einer in Nord-Süd-Richtung verlaufenden Hügelkette. Auf einem über der Stadt befindlichen, rund 3.000 Quadratmeter großen Grundstück auf dem Watermoon Mountain entstand im Auftrag einer privaten Bauherrschaft ein Teepavillon. Entworfen und geplant wurde das Watermoon Tea House von behet bondzio lin architekten (Münster/Leipzig/Taichung).

Die wesentliche Anforderung des Projekts bestand darin, ein an die herrschenden klimatischen Bedingungen – ein subtropisches Monsunklima mit niederschlagsreichen, feucht-heißen Sommern und windigen Wintern – angepasstes Gebäude zu errichten, das ohne Klimaanlage auskommt. Um dennoch thermischen Komfort für den durch seine exponierte Hügellage der Sonne und starken Nordostwinden ausgesetzten Bau zu erreichen, entwarfen die Architekt*innen ein Dach aus Recyclingbeton, das aus zwei konkav gewölbten, höhenversetzten und nach Süden ausgerichteten Platten besteht.

Die vertikale Verschiebung zwischen den beiden gekrümmten Platten und einer horizontalen Betonplatte, die auch den Eingangsbereich überdeckt, lässt Öffnungen entstehen, durch die Sonnenstrahlen in den Raum und bis zur Oberfläche des Teetisches gelangen. Insbesondere dient die Konstruktion auch dazu, die Luftströme zu kontrollieren. Im Sommer gelangen so die angenehmen Südwinde zur Kühlung in den Bau und können dort zirkulieren. Der offene Innenraum mit abgetrenntem Funktionsbereich ist rund 100 Quadratmeter groß, die Gesamthöhe des Gebäudes beträgt 5,7 Meter.

Ein dreieckiges Gitter aus burmesischem Teakholz an der Nordfassade hält die starken Winterwinde aus dem Nordosten ab. Die ebenfalls aus Teakholz gefertigten Drehtüren an drei Fassadenseiten ermöglichen eine bessere Kontrolle des Sonnenlichteinfalls beziehungsweise der Verschattung und sorgen zudem für einen direkten Luftstrom im Loungebereich. Der Pavillon steht außerdem inmitten eines ovalen Wasserbeckens, das durch unterschiedliche Höhenniveaus einen natürlichen Wasserfluss ermöglicht. Die dadurch erhöhte Luftfeuchtigkeit trägt zusätzlich zur Verbesserung des Raumkomforts bei. Mit dem Thema Klimaregulierung setzte sich das Büro bereits bei einem Kirchenbau in Taipeh auseinander. (uav)

Fotos: Yu-Chen Chao


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Kommentare
...geben nicht die Meinung der Redaktion wieder, sondern ausschließlich die ihrer jeweiligen Verfasserinnen und Verfasser.

2

arcseyler | 23.03.2023 17:34 Uhr

.......

........es geht darum, wie entscheidet sich die Linie zwischen zwei Elementen. Die Linie spricht, zeichnet, erzählt.
Sie bewirkt den Perspektivwechsel vom gegenständlichen Haus zum konvexen Himmel, vom festen Ufer zum flüssigen aber dafür konvexen Wasser.

1

arcseyler | 23.03.2023 16:30 Uhr

..........

Durch die zurückweichende Geste werden Dach und Himmel eins. Das Massive gibt dem Leichten Raum. Sprechende Architektur. Vielleicht sogar eine Strategie für China.
Klugheit eines uralten Verhältnisses von Kultur und Natur. Ein Ausgleich

 
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