Das „Kasseler Modell“ war in der Bundesrepublik eine gängige Schulbauweise der 60er und 70er Jahre. Diese nach einem standardisierten Entwurf aus Stahlbeton-Fertigteilen errichteten Lernmaschinen zeichneten sich unter anderem durch große Bereiche ohne Tageslicht aus.
Die
Technischen Schulen des Kreises Steinfurt (NRW) waren ein solches „Kasseler Modell“. Sie wurden nun von
agn Niederberghaus & Partner, Ibbenbüren, bei laufendem Betrieb grundsaniert und durch einen Neubau erweitert.
Kern des Sanierungsentwurfs für die Berufsschule sind sechs neue Lichthöfe, die die innen gelegenen, fensterlosen Räume aufwerten und mit Licht und Luft versorgen. Die energetische Ertüchtigung von Außenfassade und Dach erfolgte durch den Einbau neuer Fensteranlagen. Auch wurde eine gedämmte Verblendfassade vorgesetzt und durch eine neue Lüftungsanlage ergänzt. Die Lüftung sowie die Wärme- und Kälteversorgung der Klassenräume wird durch so genannte Klimawände optimiert. Diese gemeinsam mit der FH Münster, Abt. Energie-Gebäude-Umwelt (Standort Steinfurt) entwickelten Bauteile nutzen Brunnenwasser zur Klimatisierung.
Im Zuge der Sanierung der Schule wurde auch die Dreifach-Sporthalle saniert und erweitert. Außerdem ist ein neuer, ca. 250 Quadratmeter großer Multifunktionsraum direkt an die zentrale Erschließungsachse angeschlossen worden. Er ist für den Schulbetrieb in zwei Großklassen unterteilbar und steht als Veranstaltungsraum auch Drittnutzern zur Verfügung.
Für die beiden Bauabschnitte der Schule und die Sporthalle waren insgesamt rund elf Millionen Euro Baukosten ermittelt worden. Ein Neubau wäre in diesem Fall nahezu doppelt so teuer gewesen.
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