Schon beim historischen Vorläufer der Tbilisi Architecture Biennial (TAB) ging es darum, zusammenzukommen. Das war 1988, als Architekten und Städteplanerinnen von dies- und jenseits des Ostblocks in der georgischen Hauptstadt aufeinandertrafen, um über die Möglichkeiten von Architektur unter politisch geteilten Bedingungen zu diskutieren. Dreißig Jahre später – 2018 – fand dann die erste TAB-Ausgabe statt, bei der in Tbilissi Architekturen der Sowjetmoderne als Spielstätten eines postsowjetischen Gemeinschaftens untersucht wurden. An diesem Samstag, 17. Oktober 2020, startet die zweite Ausgabe und fragt: Was haben wir eigentlich gemeinsam?
Unter dem Motto „What do we have in Common?” fokussieren die TAB-Macherinnen nicht auf einzelne Orte, sondern sie rufen die Frage angesichts der weltweiten Corona-Pandemie in die Welt hinaus. Nicht physisch, sondern virtuell werden in den nächsten drei Wochen auf den Globus verteilte Akteure auf der Webseite der Biennale zusammenkommen, um online ein Netzwerk des Gemeinschaftens zu bilden. Auch konkrete räumliche Interventionen werden präsentiert. Dabei sind etwa das Projekt vertikaler Gärten von Brad Downey im spanischen Diego Sologuren oder ein reaktivierter Swimming Pool in einem verlassen Open-Air Filmstudio in Tbilissi. Programmatisch wird am ersten Tag der Aktivist, Architekt und Autor Stavros Stavrides über den öffentlichen Raum als Gemeingut sprechen. Bis zum 8. November werden täglich neue Aktionen, Vorlesungen oder Diskussionen in die virtuelle Turm-Struktur auf der Webseite der Biennale geladen – unter anderem eine ganze Vorlesungsreihe zur zeitgenössischen Architektur in Tbilissi.
Termin: 17. Oktober – 8. November 2020
Online-Events: täglich ab 12 Uhr
Ort: www.biennial.ge
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Andreas | 16.10.2020 17:22 UhrTbilisi
Die erste Biennale vor 2 Jahren war bereits großartig. Bin sehr gespannt.
Toll, dass es dieses Format gibt!