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31.05.2016

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Wenn es echt wird

Tate-Erweiterung in London von Herzog & de Meuron


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Das Erweiterung des Museum Unterlinden in Colmar oder das CaixaForum in Madrid – Herzog & de Meuron sind Meister des Museumsbaus. Ihr Erweiterungsbau für die Tate Modern in London war schon berühmt, ehe er überhaupt gebaut wurde. Die uneindeutige Form des Neubaus – ein Hybrid aus Pyramide und Stehle – und seine Backsteinfassade mit den horizontalen Schlitzen, die scharf wie Skalpellschnitte gesetzt sind, kursieren seit Jahren in den Medien. Nun gibt es das Gebäude nicht nur virtuell, es steht tatsächlich. Offiziell wird der Anbau für die Tate Modern in London am 17. Juni 2016 eingeweiht. Das Museum hat vorab Bilder veröffentlicht.

Die frühe Berühmtheit des Erweiterungsbaus ist auch mit seiner holprigen Vorgeschichte zu begründen, denn ursprünglich hatte das Basler Büro eine andere Architektur für ihn vorgesehen. Auch die Vorversion sollte diese gebrochene Form haben, anstelle der Schlitze aber ragten schubladenartige Einheiten aus der Fassade, die zudem komplett aus Gussglas bestehen sollte. Nachdem 2007 bereits mit dem Bau begonnen wurde, entschied man 2008 eine starke Umarbeitung des Entwurfs. So wurde aus Glas die jetzige perforierte Backsteinfassade und aus den ursprünglich geplanten 70 Metern Höhe 65 Meter. Auch die Fertigstellung verzögerte sich um vier Jahre: Die große Eröffnung zu den Olympischen Spielen 2012 konnte nicht stattfinden.

Doch all diese Holprigkeiten sind vergessen, schaut man nun auf diesen beeindruckenden Bau mit seiner Mischung aus Klarheit und Sphärik, aus harschen Linien und materieller Auflösung. Ein Betonkern birgt insgesamt 20.000 Quadratmeter Ausstellungsfläche. Teilweise ist er massiv, teilweise als Gitter ausgebildet. Im Inneren gibt die Gitterkonstruktion viel Gestaltungsspielraum, unter anderem – von außen kaum sichtbar – wenn große Fensterflächen auf die perforierte Backsteinfassade treffen. Stilistisch wechseln Herzog & de Meuron in der Innenraumgestaltung zwischen rohem und verfeinertem Materialeinsatz. Ein Gegensatz, der sich bis hin zur elegant geschwungenen Treppe durchzieht. (sj)




Fotos: Iwan Baan


Zum Thema:

www.tate.org.uk


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Kommentare
...geben nicht die Meinung der Redaktion wieder, sondern ausschließlich die ihrer jeweiligen Verfasserinnen und Verfasser.

9

Designer | 06.06.2016 16:31 Uhr

@stadtplanerin

Ich schätze, der Stein vor den Fenstern ist einfach deswegen, weil Kunst kein Sonnenlicht verträgt. Insofern ist mit diesem kleinen Hilfsmittel eine Verschattung möglich die langfristig gesehen sehr kostengünstig ist. Allein das ist ja schon mal was besonderes an diesem HdM Bau. ;-)
Von außen gibt es dann auch nicht so starke Brüche in der Fassade.

8

Stadtplanerin | 02.06.2016 12:09 Uhr

steensjitter

Merci Jupp, ja wenn das in Kölle auch so ist....

7

jupp | 01.06.2016 15:19 Uhr

@stadtplanerin ...

datt sitt doch jood uss, datt mit de steensjitter.

bei uss in kölle hätt dr zumtots pitter datt doch och esu jamaat.

unn wenn et nit dröpp, dann rähnt et och he, nitt nur bei themse-elli vor de dühr.

6

@ auch ein | 01.06.2016 14:26 Uhr

bild 6

zeigt den snchluß an den bestand

5

Stadtplanerin | 01.06.2016 09:55 Uhr

Licht und Sicht - form follows function?

Warum baue ich Fenster ein, die dann wiederum halb von der Fassade verdeckt werden? Und das in London. Macht für mich wenig Sinn.
Kann mir das ein Architekt erklären?

4

auch ein | 31.05.2016 19:50 Uhr

architekt

seltsamer zwitter. teilweise siehts aus wie ein umbau.

und sieht man auch irgendwo kunst ?

mit der fassade kann man nichts anfangen, funktional ungenügend, da keine lichtsteuerung möglich ausser durch vorhänge....

3

Archit Tekt | 31.05.2016 17:37 Uhr

Gelungen

Für mich eine wirklich gelungene Erweiterung. Die Hülle zitiert das Turbinenhaus, ist aber trotzdem modern und eigenständig. Das Innere passt ebenfalls in diesen Kontext grandios hinein.

@Weiß: weil es eben gerade so zu dem faszinierenden Turbinenhaus passt!

Alles in allem schaut es für mich sehr gelungen aus und geht für mich glatt als Grund durch endlich mal wieder an die Themse zu fahren.
Interessieren würde mich aber die konstruktive Ausführung der perforierten Fassade - könnte ja durchaus geklebt sein, was in D leider eher kaum möglich ist. @staubmeier: das Thema der Fenster hinter der Perforation ist ja nicht neu und durchaus zu bewältigen.

2

Weiß | 31.05.2016 16:14 Uhr

Ich weiß

nicht.... H&M die Helden meiner Studienzeit und dann dieses Gebäude. Von außen wirkt es sehr plump und unproportioniert. Irgendwie ungeschickt, wie es da in der Gegend rumsteht. Und innen? Naja, der Charme eines als Galerie umgenutzten Hochbunkers ist OK - in einem umgenutzten Hochbunker. Hier finde ich es einfach nur ... keine Ahnung - unambitioniert? trist? ideenlos? Aber warum gerade hier bei einem so prestigeträchtigen Gebäude?

1

staubmeier | 31.05.2016 15:58 Uhr

mir wird schon ...

ganz schummrig, wenn ich an den ganzen schmodder

denke, der sich mit der zeit zwischen perforiertem und

glas ansiedeln wird.

dann wünschte man sich das glas davor sicher opak,

wenn die fotos schon lange gemacht sind.

 
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